28.04.2004 - Post Adress verteidigt Umzugsdatenbank
von Susanne C. Steiger
brö Seit April macht SAZ der Deutschen Post beim Geschäft mit Umzugsdaten Konkurrenz. Neu belebt wurde damit auch die Diskussion um die Bepreisung der Post-Nachsendeanträge (ONEtoONE 04/04). ONEtoONE befragte den Geschäftsführer von Deutsche Post Adress, Dieter Schefer, zur ungewohnten Wettbewerbssituation und der Qualität der eigenen Umzugsdatenbank.
ONEtoONE: Der DM-Konzern SAZ dringt mit seiner jüngst gestarteten Umzugsdatenbank in Ihre Domäne ein. Wie beurteilen Sie den neuen Mitbewerber?
Dieter Schefer: Bei den von SAZ angebotenen Änderungsinformationen handelt es sich laut SAZ- Angaben um "Wahrscheinlichkeitsaussagen" und "voraussichtliche Umzüge". Woher diese genau stammen bzw. wie diese zustande gekommen sind, ist uns nicht bekannt. Die Umzugsmeldungen von Deutsche Post Adress beruhen dagegen auf tatsächlichen Umzügen; sämtliche Informationen stammen vom Umzieher selber. Die Herkunft aller Daten ist durch den schriftlichen Nachsendeantrag eindeutig belegbar. Zudem sind die Umzugsinformationen von den Betroffenen zur Aktualisierung von Adressen und Datenbanken ausdrücklich freigegeben. Das Verfahren ist mit dem Bundes- datenschutzbeauftragten abgestimmt. Ferner sind alle Daten zeitaktuell verfügbar und liegen zum Teil schon eine Woche vor dem Umzug vor. Kurzum: Die Umzugsadressen der Deutschen Post Adress sind hinsichtlich Qualität, Quantität, Aktualität und Sicherheit einzigartig am Markt. Es gibt nichts Vergleichbares und keine Alternative hierzu.
OtO: Die Zahl der Nachsendeanträge ist aber seit der Einführung der Kostenpflicht stark zurückgegangen ...
Schefer: Trotzdem deckt die Deutsche Post Adress immer noch 60 Prozent aller Umzüge in Deutschland ab. Im Übrigen gehen wir davon aus, dass sich diese Quote mittelfristig wieder erhöht. Mit dem Couponheft bietet die Deutsche Post nämlich seit April 2004 jedem Nachsendeantragsteller für seine Investition einen deutlich höheren Gegenwert in Form von Gutscheinen. Diese kann er im Rahmen seines Umzugs einlösen.
OtO: Kritiker werfen Ihnen dennoch vor, dass sich die Qualität der Daten seither stark verschlechtert hat ...
Schefer: Das stimmt nicht. Es ist vielmehr so, dass sich hierdurch die Qualität sogar verbessert hat, was auch logisch ist. Denn wenn ein Umzieher für den Nachsendeservice bezahlt, dann füllt er seinen Nachsendeauftrag entsprechend gewissenhafter und damit vollständiger aus als in der Vergangenheit. Das kommt wiederum dem Anwender beim Adressenabgleich zugute.
OtO: Warum wird die Zusammenarbeit mit SAZ, die bei der Sterbedatei schon bestand, nicht im Sinne eines umfassenden Adressenabgleichs fortgesetzt?
Schefer: Wir arbeiten mit SAZ seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Es war unsere gemeinsame Absicht, diese Zusammenarbeit im Rahmen der Erweiterung unserer Änderungsinformationen, die unser Premium-Produkt Umzugsdatenbank ergänzen, auszubauen. Leider haben die Verhandlungen bisher aus verschiedenen Gründen kein entsprechendes Ergebnis gebracht. Grundsätzlich sind wir aber daran interessiert, dem Markt auch ergänzende Umzüge in möglichst guter Qualität anzubieten, damit die Anwender auf dem gewohnten Post-Adress-Niveau bedient werden.
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