19.02.2004 - US-Behörden sollen Transaktion verhindern
Bei der geplanten Übernahme des CRM-Software-Anbieters PeopleSoft steht dem Bieter Oracle Ärger mit den US-Behörden ins Haus. Die Juristen des US-Justizministerium empfehlen ihren Vorgesetzten, die Transaktion zu verhindern. Wie das Wall Street Journal berichtete, soll dadurch eine weitere Konzentration im Markt unterbunden werden. Die Branche würde im Fall der Fusion von zwei statt wie bislang von drei Anbietern beherrscht. Ob ein Gericht aufgefordert wird, die Übernahme abzublocken, entscheidet R. Hewitt Pate, der Chef der Wettbewerbsbehörde im US-Justizministerium, am 2. März.
Erst Anfang des Monats hatte Oracle das Angebot für PeopleSoft um 33 Prozent erhöht. Der CRM-Konzern will 9,4 Milliarden Dollar zahlen, eine Summe, die etwa 18,8 Prozent über dem gegenwärtigen Börsenwert von PeopleSoft liegt. "Das ist unser letztes Angebot", sagt Oracle-CFO Jeff Henley. Die Erhöhung des Angebots war bereits die zweite in der Übernahmeschlacht um PeopleSoft. Im Juli hatte Oracle seine Offerte von 5,1 auf 7,3 Milliarden Dollar hochgeschraubt.
Der Vorstand lehnte das Angebot mit der Begründung ab, dass der revidierte Preis nicht dem tatsächlichen Wert des Unternehmens entspreche. Seine Aktionäre forderte PeopleSoft unterdessen auf, nicht aktiv zu werden. Die nächste Aktionärsversammlung soll am 25. März stattfinden. CEO Craig Conway will damit verhindern, dass "die Versuche von Oracle, Einfluss auf die Geschäfte von PeopleSoft zu nehmen, so schnell wie möglich beendet werden können." Zudem sei er überzeugt, dass die Kartellbehörden die feindliche Übernahme untersagen werden. Gleichzeitig sei es wichtig, dass die Aktionäre selbst dem Einfluss von Oracle ein Ende setzen, indem sie sich für die Kandidaten des Vorstands entscheiden und die Oracle-Kandidaten ablehnen. Die PeopleSoft-Kandidaten sind neben Conway A. George Battle, Frank J. Fanzilli Jr. und Cyril J. Yansouni.
Auch die eigene Bilanz des Jahres 2003 stand für PeopleSoft im Zeichen einer Fusion. Durch die Übernahme des Mitbewerbers J.D. Edwards verzeichnete der CRM-Anbieter trotz steigender Umsätze weniger Gewinn als im Vorjahr. Das teilte das Unternehmen Ende Januar mit. PeopleSoft erzielte 2003 einen Umsatz von 2,15 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 85 Millionen Dollar gegenüber 1,7 Milliarden Dollar Umsatz und 182,6 Millionen Dollar Gewinn im Vorjahr. Im vierten Quartal sank der Nettogewinn von 57,4 auf spärliche 17,4 Millionen Dollar. Der Umsatz erhöhte sich dagegen auf 685 Millionen Dollar nach 512 Millionen Dollar im vierten Quartal 2002. Damit konnte PepleSoft die eigenen Erwartungen von 625 bis 640 Millionen Dollar deutlich übertreffen.
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