04.11.2003 - "Punktgenau und nicht daneben"
Anhaltende Wirtschaftsflaute, Dot.Com-Krise, Börsen-Crash - es gibt Unternehmen, an denen rauscht all das unbemerkt vorüber. Nach rasantem Wachstum in den 90er Jahren legte der Direktmarketing-Dienstleister GHP auch und gerade in den letzten drei Jahren bei sämtlichen Kennzahlen mächtig zu.
Seit Mitte der 90er Jahre steigert das Unternehmen kontinuierlich seine Umsätze, die dieses Jahr 255 Millionen Euro erreichen werden. Der ehemalige Drucker hat sich Ende der 80er Jahre zum universellen Dienstleister gemausert und die Servicepalette ständig erweitert. Das Ergebnis: GHP ist nach eigenen Angaben deutscher Marktführer für DM-Dienstleistungen, Kundenkarten und Online-gestützte DM-Plattformen. Die Bamberger betreuen 30 Millionen Club- oder Programmmitglieder und 3.000 Händler, darunter KarstadtQuelle mit seinen HappyDigits, Bertelsmann, Procter & Gamble und die Deutsche Telekom. Unter anderem die Bundesanstalt für Arbeit lässt einen großen Teil ihres Briefverkehrs durch den GHP-Dokumentenservice erledigen.
Unter der Dachmarke Dialog- World bietet GHP seinen Kunden Web-basierte Plattformen für die komplette Abwicklung von DM-Kampagnen an. "In den letzten zwei Jahren waren vor allem Online-Plattformen der Innovationsmotor des Direktmarketings, mit dem sich neue Geschäftsansätze aufgetan haben", sagt GHP-Holding-Geschäftsführer Torsten Schrör. Zurzeit launchen die Bamberger die neue Multichannel-taugliche Version DialogWorld 2. Trotz vielversprechender Tools für crossmediale Kampagnen, stieg der DialogWorld-Anteil am Service-Geschäft bislang nicht über 15 Prozent. Der Grund: "Man sollte das ganze schon zwölf bis 18 Monate ausprobieren", sagt Schrör. "In der Regel bieten wir unseren Kunden Zweijahresverträge an. Bei so langfristigen Projekten stehen aufgrund der generellen Budgetkürzungen im Moment die Controller auf der Bremse." Zudem lohnt sich die Ausgabe nicht für jeden. "Voraussetzung für einen sinnvollen Einsatz der DialogWorld ist auf jeden Fall eine gewisse überregionale Händler-, POS- oder Vertriebsstruktur," sagt Schrör: "Es kann sich aber auch schon für eine Versicherung mit zehn großen Maklern lohnen, wenn die entsprechend interessante Adressenzahl dahinter steht."
Die Politik scheint sich auch für GHP auszuzahlen. 1,2 Milliarden personalisierte Werbesendungen, 1,5 Milliarden Kuverts und 300 Millionen Plastikkarten kommen jährlich heraus. Neuerdings auch fünf Millionen Telefonate. "Der Boom im Call-Center-Bereich ist die Erfolgsgeschichte des Jahres 2003", sagt CEO Dr. Jürgen Wolf. Innerhalb der ersten acht Monate des Jahres haben sich die Umsätze der GHP Communications verfünffacht, die Zahl der Mitarbeiter stieg von 35 auf 270. Die Bayern haben ihre Call-Center zu Service-Centern ausgebaut und bieten ihren Kunden zusätzliche Dienste wie die Sach- und Antragsbearbeitung durch Fachkräfte an. Vor al- lem Krankenkassen greifen darauf zurück.
Mittlerweile ist GHP in mehreren europäischen Ländern, in den USA, China, Osteuropa und in Israel vertreten. Nur in Bamberg konnte es einem noch vor kurzem passieren, dass ein Taxifahrer mit der Zielangabe "Zu GHP, bitte" nichts anfangen konnte. Doch auch diese Zeiten sind nun vorbei. Seit Juli sponsern die DM-Universalisten deutlich sichtbar das Bamberger Basketball-Team. Die plötzliche Leidenschaft für gerade diesen Sport hat natürlich mit Direktmarketing zu tun. Schrör erklärt es so: "Das ist ein junger, dynamischer Mannschaftssport, bei dem es darum geht, punktgenau zu treffen - also in den Korb hinein und nicht rechts oder links daneben. Genauso wie beim Dialogmarketing." asc
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