PopNet-Gründer stellen Couponing-Projekt ein

27.10.2003 - Couponing ist und bleibt ein schwieriges Geschäftsfeld in Deutschland. Wenige Wochen nach dem vorläufigen Stopp des Axel-Springer-Couponings (ONEtoONE 10/03) haben nun auch Edmund und Werner Marcinowski, Gründer des Stadtmagazins Prinz und des inzwischen aufgelösten Internet-Dienstleisters PopNet, ihr Couponing-Projekt smarts.money aufgegeben.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat das Amtsgericht Hamburg am 19. September das Insolvenzverfahren über die Hamburger Firma DEMA Gesellschaft für dezentrales Marketing eröffnet. Insolvenzverwalter ist der Hamburger Rechtsanwalt Jan H. Wilhelm, der auch für die Privatinsolvenz des Mobilcom-Gründers Gerhard Schmid zuständig ist. Eine Wiederaufnahme des DEMA-Geschäfts steht laut Wilhelm nicht zur Debatte. Es werde aber versucht, das Couponing-Konzept der elfköpfigen Firma zu verkaufen.

Edmund Marcinowski begründete den Rückzug aus dem Couponing-Geschäft mit den seiner Meinung nach widrigen Gegebenheiten im deutschen Einzelhandel. Dieser sei momentan so geschwächt, dass bis zu 25 Prozent der 150 DEMA-Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen konnten. "Der deutsche Einzelhandel wird sich erst einmal neu strukturieren über einen verschärften Preiswettbewerb. Erst wenn sich der Markt konsolidiert hat, sind Couponing-Aktionen eventuell wieder möglich", prognostiziert Marcinowski.

Weitere Probleme hätten unter anderem darin bestanden, dass der deutsche Einzelhandel wenig Spielraum bei der Festsetzung der Preise habe und der Großhandel, der im Gegensatz zum Einzelhandel finanziell zu Couponing-Investitionen in der Lage wäre, sich noch zurück hält.

Ganz anders in den USA. Dort können die Einzelhändler die Preise selbst bestimmen, und der Großhandel engagiert sich stark bei Couponing-Kampagnen. In der Zeitung smarts.money, die dreimal in den Hamburg Stadttteilen Altona, Barmbek und Innenstadt per Postwurfsendung verteilt wurde, warben hauptsächlich Ladeninhaber mit Rabatten. Langfristig war geplant, nach dem Vorbild der Axel-Springer-Beilage Cent Plus auch Markenartikler und Handelsketten als Kunden zu gewinnen.

Anders als bei Springer hielten sich bei DEMA die Verluste in Grenzen: Nachdem das Stammkapital von 50.000 Euro aufgebraucht war, zogen die Gesellschafter sofort die Notbremse: "Wir waren nicht bereit, noch mehr Geld reinzustecken", erklärt Marcinowski. Wenn das Geschäft gut gelaufen wäre, hätte aber genug Kapital für eine Fortsetzung von smarts.money zur Verfügung gestanden. brö

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