30.09.2002 - Neuer Vermietungsservice verfügt über 40 Millionen Adressen
"Die Post ist der Motor des Direktmarketings und die Adresse ist das Benzin", philosophiert Dr. Ralf T. Kreutzer, Chef der Deutschen Post Direkt in Bonn. Demzufolge hat die Deutsche Post nun sozusagen einen Super-Kraftstoff entwickelt, den sie auf der DIMA erstmals der Öffentlichkeit vorstellte.
Ab sofort steigt der gelbe Riese in die Adressvermietung ein und ermöglicht den Zugriff auf 40 Millionen Consumer-Adressen. Und die sind nach Eigenangaben dank der permanenten Anschriftenprüfung und ständigen Aktualisierung taufrisch, komplett zustellbar und decken nahezu alle Privathaushalte in Deutschland ab.
Als würde allein die Menge des Angebots die Wettbewerber im Adressmarkt nicht schon genug schrecken, bieten die Bonner zudem eine Adresssegmentierung mit "Microdialog" an. Microdialog wurde gemeinsam von der Deutschen Post, Neckermann und Quelle entwickelt und ermöglicht die Anreicherung und Segmentierung der Adressen - von Kaufkraft, Alter, Geschlecht und Familienstruktur über Bestellaktivität, Kundenqualität, Bonitätsrisiko sowie Sortimentsaffinität bis hin zu Gebäudedaten und Region. Insgesamt stehen laut Post Direkt eine Milliarde Zellinformationen für die Adressselektion zur Verfügung. Die Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes sind noch am Mittwoch vor der DIMA in die Datenbank integriert worden.
Laut Kreutzer, vom Post-Bereichsvorstand Richard Crux als "Vater dieser Datenbank" bezeichnet, sind für die Vermietdatenbank seit Januar 2002 Datensubstanzen aufbereitet worden - natürlich unter Berücksichtigung sämtlicher Datenschutzregeln, "denn in diesem Punkt steht die Post immer unter besonderer Beobachtung".
Auf die Frage, ob die Post mit ihrem Service den Adressmarkt nachhaltig aufmischt, sagt Kreutzer: "Die Wettbewerber haben zum Teil 30 bis 40 Jahre Erfahrung, wir sind dagegen Newcomer", allerdings sei die Datenbank in ihrer "Qualität schwer zu erreichen, denn sie erreicht flächendeckend eine große Informationstiefe". Zu dem Investitionsvolumen schweigt Kreutzer diplomatisch, nur so viel, dass es sich um "ein erhebliches Investment" gehandelt habe, ist ihm zu entlocken.
Zielgruppe der neuen Adressvermietung sind vor allem Versandhändler, Spendenorganisationen, Finanzdienstleister, Lotterien und Markenartikler, die Mindestabnahmemenge liegt bei 10.000 Consumer-Adressen. Noch auf der DIMA hatte Kreutzer nach eigenem Bekunden eine Anfrage über eine Million Adressen - auch der eine oder andere Mitbewerber aus dem Adresssektor will die Post-Adressen testen, um sich selbst ein Bild über die Qualität der neuen Konkurrenz zu machen ... vh
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