Kundendialog per Interaktionsterminal

25.03.2002 - DB und Macnetix: "Wir wollen nicht den Menschen ändern, sondern seine Gewohnheiten nutzen"

Information, Unterhaltung und Kundendialog - das sind die Charakteristika des neuen Pilotprojekts, das die Deutsche Bahn zurzeit in fünf ausgewählten DB-Reisezentren realisiert. "Wir wollen den Kunden auf neuen Wegen ansprechen", sagt Stephan Struck vom Regionalen Marketing/Regionale Verkaufsleitung Nord bei der Deutschen Bahn.

Und das geht so: 42-Zoll-Plasmabildschirme versorgen wartende Kunden mit redaktionell betreutem Infotainment, Inhouse-Werbung und Bahn-affiner Fremdwerbung, etwa von TUI. An einem (bislang noch einzigen) Interaktionsterminal können die Bahnkunden direkt in den Dialog einsteigen und die Themen vertiefen, die am Bildschirm gezeigt werden, zum Beispiel einen Konferenzraum mieten oder an einer Kundenbefragung teilnehmen.

"Es muss ein Mehrwert geschaffen werden, dann kann das Interaktions-terminal künftig ein ergänzendes Marketing-Tool darstellen", ist Holger Brandt, Consultant des Berliner Systemhauses für Kommunikationslösungen Macnetix, überzeugt. Macnetix ist der Fullservice-Partner, den sich die Bahn für die Projektkonzeption und -realisierung ins Boot geholt hat. Das Berliner Unternehmen kümmert sich unter anderem um die Systeminstallation und bringt Werbepartner ein.

Jetzt könnten gewitzte Dialogmarketer sofort von crossmedialen Ansätzen und Kundenbindungsprogrammen träumen ... Bahn-Pressesprecher Egbert Meyer-Lovis ist sich der Möglichkeiten zwar bewusst, bleibt aber zunächst vorsichtig: "Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, das System fortzuentwickeln. Jetzt wollen wir erst einmal das interaktive Tool ausbauen und schauen, wie es der Kunde annimmt."

Auch "CRM ist zunächst einmal nicht Bestandteil des Pilotprojekts", so Meyer-Lovis. Allerdings sei eine entsprechende Nutzung nach Ablauf der neunmonatigen Pilotphase bis Jahresende nicht ausgeschlos-sen.

"Entscheidend ist zunächst, welche Informationsangebote der Kunde wahrnimmt", sagt Struck: "Wir wollen nicht den Menschen ändern, sondern seine Gewohnheiten nutzen." Und natürlich diese Gewohnheiten kennen lernen, um das System gegebenenfalls anzupassen. Ein Grund, warum das Projekt an verschieden großen Standorten mit verschiedenen Bevölkerungsstrukturen getestet wird - etwa in Hamburg, Hannover oder Oldenburg.

Auch bei der Zielgruppenansprache wird experimentiert: "Zu unterschiedlichen Uhrzeiten sind auch unterschiedliche Kommunikationsthemen wichtig", sagt Struck. Soll heißen, dass man die Business-Zielgruppe insbesondere vormittags erreicht, und touristische Angebote für den Endverbraucher eher am Nachmittag lanciert.

Was die Auswertung der Pilotphase ergibt, und ob das Projekt letztendlich weitergeführt und ausgebaut wird, bleibt abzuwarten. Eine der Weichen für eine "moderne Bahn für den Kunden", wie es Meyer-Lovis ausdrückt, ist mit der Einführung der interaktiven Informations- und Werbeflächen - und deren erster Präsentation im Rahmen der CeBIT - jedenfalls gestellt. ks

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