Online-Shops: Technisches Versagen verhindert Profit

22.02.2002 - Anbieter von Online-Shops haben´s schwer. Die Bereinigungsphase ist in vollem Gange, doch die wenigsten Unternehmen erkennen, was sie eigentlich falsch machen.

Eine aktuelle Studie mit dem schönen Namen "Wir müssen leider draußen bleiben", geht den Problemen der Online-Shops auf den Grund.

Initiatoren der Studie sind die beiden Unternehmen Akamai in Dornach und Watchfire in München. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Probleme oftmals in den technologischen Voraussetzungen liegen. Millionenbeträge würden in die Optik einer Website investiert, die Benutzerfreundlichkeit aber werde vergessen, frei nach dem Motto: neue Farben statt neuer Funktionen.

Rund 20 Online-B-to-C-Shops wurden im Jahr 2001 branchenübergreifend untersucht. Ergebnis: In besuchsschwachen Zeiten machen die Sites einen guten Eindruck und laden sich im Schnitt binnen zwei bis fünf Sekunden. In den Spitzenzeiten dagegen liegen die Ladezeiten bei durchschnittlich über 33 Sekunden. Rund 73 Prozent der untersuchten Sites haben demnach die Langsamkeit für sich entdeckt. Dabei verlassen die meisten User eine Site schon binnen acht erfolgloser Sekunden. Meint Klaus Kremer, Director of Operations Central Europe.

Neben mangelhafter Schnelligkeit sind Erreichbarkeit und nicht funktionierende Links die Hauptprobleme im Internet. Bei einer Nichtverfügbarkeit der Site von 35 Stunden pro Jahr könnte sich bei angenommenen zwei Millionen Besuchern laut Studie ein Verlust von beinahe 280.000 Euro ergeben.

Ein Content-Management-System sei kein Garant für eine fehlerfreie Site und ersetze kein Qualitätssicherungs-Tool. Metadaten wie die Schlüsselwörter dürften nicht pauschal für den gesamten Auftritt erstellt werden, sondern müssten jede einzelne Site individuell beschreiben. Und: Die Site sollte 60 Kilobyte nicht überschreiten, unter der Prämisse, dass die meisten User mit einem langsamen 56k-Modem surfen, das bei dieser Größe bereits acht Sekunden zum Seitenaufbau braucht.

Aber wer weiß solche Dinge schon? Kremer kritisiert, dass Technologie-Freaks Marketingverantwortliche oft mit Aussagen wie "Das geht im Internet nicht anders" abspeisen. Das technisch Mögliche würde nicht getan. Gründe: zu hoher Aufwand, zu geringes Budget, und - zu viel Angst vor Neuerung. Man investiere immer noch lieber in den Laden um die Ecke als in eine neue Infrastruktur für einen Online-Shop, dessen Umsätze noch unter ferner liefen verbucht würden. Doch mit dem Stempel "nicht ganz so wichtig" mache man keinen Shop profitabel. go

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