Streit um E-Mail-Robinson-Liste

20.11.2001 - Kennen Sie eigentlich den "Schutzbrief auf Gegenseitigkeit"? Damit will der "Interessenverband Deutsches Internet" IDI in München Klein- und Mittelständische Unternehmen in Bezug auf E-Mail-Marketing kostenpflichtig beraten.

Unabhängig davon verwaltet der IDI die eRobinson-Liste. Nach Angaben des IDI haben sich mittlerweile 36.600 User mit ihren privaten E-Mail-Adressen dort eingetragen.
Dumm nur, dass der Schutzbrief auch ein kostenpflichtiges Angebot für eben diese User enthält. Nicht in Bezug auf das Eintragen in der eRobinson-Lis- te, sondern bei juristischen Auseinandersetzungen, sprich der Abmahnung eines Spammers. Eine Unterscheidung, die in der Mitteilung des IDI nicht auf den ersten Blick erkennbar war.
Der eco-Verband wollte diese Sache nicht auf sich beruhen lassen. Der "Verband der deutschen Internetwirtschaft" profiliert sich seit neuem als "Gralshüter" von korrektem E-Mail-Marketing. So wie der dmmv und der DDV. Was lag also näher, als einen öffentlichen Rundbrief in die Welt zu setzen, in der vor der "Bauernfängerei" des IDI und dessen Versuch gewarnt wurde, den User zur Kasse zu bitten, sollte dieser sich in die eRobinson-Liste eintragen. Zudem wiesen die Verbände darauf hin, dass Spamming bereits als wettbewerbswidrig eingestuft wird.
Jetzt stellt sich nur die Frage, ob man nicht damit ein Eigentor geschossen hat. Der erboste IDI-Vorstand mit Jochen Diebel an der Spitze mahnte die Verbände ab, weil die Verbände sich einige Falschaussagen erlaubten. Sie unterschrieben eine "eingeschränkte" Unterlassungserklärung, erneuerten aber ihre Kritik. Der IDI hat mit einem Antrag auf Einstweilige Verfügung reagiert. "Kein Mensch weiß, warum die Verbände so reagieren", so Diebel.
Das ist in der Tat die Frage. Der IDI muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, die an Gewerbetreibenden ausgerichtete Dienstleistung nicht auch explizit als solche in der Ursprungs-Pressemitteilung genannt zu haben. Und die Verbände sollten sich die Frage stellen, ob hier nicht Eigeninteressen verfolgt werden. Diebel ist sich jedenfalls sicher, dass der Rundbrief "nicht bei allen Verbänden auf unbegrenzte Zustimmung stieß". mac

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