CRM im Zeichen der Krise

20.11.2001 - Interesse an CRM ist ungebrochen, doch die Investitionen sind zaghaft.

"Ich bin sicher, wir stehen am Rande einer Rezession - und das ist nicht nur eine Sache der New Economy", verkündete Pixelpark-Chef Paulus Neef auf der diesjährigen CRM Messe & Kongress in Köln. Und in Zeiten der Konjunkturflaute ist nun mal allerorten Sparkurs angesagt. Das gilt auch für das hoch gelobte und viel zitierte Customer-Relationship-Management. Momentan ist die Branche von Unsicherheit geprägt: Gerade in schwierigen Zeiten ist Kundenbindung wichtiger denn je - doch wie soll man sie finanzieren?

So viel ist sicher: CRM ist noch immer ein brandaktuelles Thema, an seiner Wirksamkeit und Existenzberechtigung zweifelt kaum noch jemand. Und obwohl Customer-Relationship-Management seit bereits einigen Jahren in aller Munde ist, scheint der Informationsbedarf noch längst nicht gedeckt zu sein. Jedenfalls erfreuten sich die Vorträge, Podiumsdiskussionen und Talkrunden - sprich: all jene Events, bei denen Branchenkenner rund ums Thema CRM räsonieren - auf der Kölner Kongressmesse am 14. und 15. November regen Zulaufs. "Man merkt, dass das Interesse da ist", sagt Patrick Meulemeester, Geschäftsführer von Megasolution in Brückmühl und Aussteller auf der CRM Messe & Kongress. "Je schwieriger die wirtschaftliche Lage ist, desto größer wird die Notwendigkeit für die Unternehmen, etwas zu tun."
Doch zunächst ist die Einführung von CRM mit Kosten verbunden, und eben da liegt das Problem. Denn deshalb wohl beschränken die Unternehmen ihre Aktivitäten derzeit aufs fleißige Informieren - freilich in der Hoffnung auf finanziell bessere Tage. "Die Budgets sitzen nicht locker. Die Unternehmen sind sehr vorsichtig und warten noch auf die Freigabe der Gelder", meint Stefan Berger, Account Manager vom Software-Anbieter Q-go in Köln. "Investitionen werden verschoben, aber sie können nicht auf ewig verschoben werden", sagt Peter Knapp, Managing Director von Kana in Frankfurt. Zwar sei der CRM-Markt aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise momentan geschrumpft, dennoch rechnet Knapp damit, dass die Branche bald wieder neuen Aufschwung erfährt. "Fakt ist, dass CRM-Lösungen definitiv einen Return-on-Investment bringen." Das Potenzial sei in Deutschland noch längst nicht ausgeschöpft, Knapp schätzt, dass dies auch nicht vor 2005 der Fall sein wird.
Laut Anke Korf von maihiro in Ismaning ist das Interesse am Kundenbeziehungsmanagement weiterhin groß, die Unternehmen träten mittlerweile bereits deutlich qualifizierter an das Thema heran. Außerdem hätten sich die Erwartungshaltungen geändert. "Früher wollte man mit CRM nur seine Umsätze steigern, heute überlegt man, wie damit Kosten gespart werden können." Eine Einstellung, die der CRM-Branche in Zeiten des Sparzwanges sicher entgegenkommt.
Nun bleibt also zu hoffen, dass der CRM-Markt, dessen Potenzial unbestritten ist, nur einer kurzfristigen Stagnation unterliegt. Die schwierige wirtschaftliche Lage stellt der Branche zweifellos einige Hürden, die es zu überwinden gilt. Paulus Neef jedenfalls glaubt - nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Rezessionsprognosen - an die Zukunft von CRM, denn: "In diesen Zeiten ist Kundenbindung die beste Waffe." sam

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