03.06.2001 - transport logistic baut Stellung als europäische Leitmesse aus
Der Erfolg macht den Trend nahezu eindeutig: In diesem Jahr hat die internationale Transportmesse, die im zweijährigen Turnus von der Messe München ausgerichtet wird, erstmals bereits im neuen Namen "transport logistic" den steigenden Einfluss der Logistik auf das Transportgeschäft gewürdigt. Mit dem Resultat, dass die Veranstaltung ihre Stellung als europäische Leitmesse für die Branche weiter ausbauen konnte.
Das Meinungsbild der Aussteller und Besucher, das ein Marktforschungsinstitut im Auftrag des Veranstalters erstellt hat, ist positiv: Danach sind nämlich rund 71 Prozent der Aussteller der Meinung, der Branche gehe es derzeit ausgezeichnet bis gut. 46 Prozent waren sogar der Auffassung, dass sich die Situation künftig noch verbessern werde.
Im Schnitt vergaben 88 Prozent der Besucher Bestnoten für die einzelnen Bereiche der Messe, also Logistik und Telematik, Güterverkehr, Transport und Materialfluss sowie Personenverkehr. 86 Prozent erklärten, ihr Ziel, sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen, voll erreicht zu haben.
Diverse Aussteller präsentierten ihre Neuheiten. So beispielsweise die Berliner gedas. Die 100-prozentige Volkswagen-Tochter betreibt als Systemintegrator u.a. das Logistikportal logiweb.org, für das eine neue Online-Version und zahlreiche Produktneuerungen vorgestellt wurden. Daneben können sich die Nutzer der CD-Version von logiweb über eine automatische Navigation sowie über eine neue Generation von Bordrechnern freuen, mit deren Hilfe die genaue Flottenverfolgung wesentlich vereinfacht, Leerfahrten minimiert und damit die Kosten gesenkt und die Umwelt geschont werden sollen.
Nach einer vom Bundesumweltamt letztes Jahr in Auftrag gegebenen Studie zu Umweltwirkungen von Verkehrsinformations- und -leitsystemen im Straßenverkehr können mit dem Einsatz von Flottenleitsystemen bis zu acht Prozent Leistung je Fahrzeug eingespart werden.
"Ein modernes Fuhrparkmanagement ist ohne innovative Telematik nicht mehr denkbar," resümiert Dr. Klaus Peter Strautmann, geschäftsführender Gesellschafter der Teldatrans in Münster. "Ihre Einführung macht aber nur Sinn", schränkt er ein, "wenn sich Anschaffungs- und Betriebskosten in kürzester Zeit amortisieren."
Der Nutzer muss sich laut Strautmann darüber im Klaren sein, welche Kosten er senken möchte und welches System für ihn das Vorteilhafteste ist. Denn in Zeiten, in denen die Transporteure vermehrt auf gemischte Flotten - also auf LKW verschiedener Hersteller - setzen und Subunternehmer für sich fahren lassen, muss die Telematik systemübergreifend sein, damit auch jedes Fahrzeug eingebunden und erfasst werden kann.
Leider ist das noch nicht selbstverständlich. So arbeitet Scania in einem Pilotprojekt mit gedas zusammen, MAN entwickelt ein System mit Blaupunkt und so weiter - jeder kocht also sein eigenes Süppchen.
Wie auch beim E-Commerce, wo ebenfalls noch Nachholbedarf in Sachen E-Logistik besteht: Laut Forrester Research werden bei den Online-Händlern bis zum Jahresende allein im deutschsprachigen Raum Waren im Wert von über zwölf Milliarden Mark über den virtuellen Ladentisch gehen. Das soll, so die Studie, einem Sendungsvolumen von 60 Millionen Auslieferungen entsprechen, mit einer prognostizierten Steigerung auf 580 Millionen im Jahr 2005 - Massen, die einer ausgefeilten Logistik bedürfen.
Und trotzdem: Die Online-Händler, zwar im Grunde zufrieden, sehen einen nachhaltigen Verbesserungsbedarf. Wichtigste Merkmale sind neben flexibleren Lieferzeiten und günstigeren Preisen auch ein umfassendes Angebot der Logistiker, das die gesamte Palette der Auftragsbearbeitung vom Auftragseingang über die Konfektionierung bis zu Auslieferung und Inkasso beinhaltet. Service rundum also, wie ihn zum Beispiel die Deutsche Post, Hellmann Worldwide Logistics oder die Hermes General Service (HGS) bieten.
"Obwohl wir auf der transport logistic in erster Linie auf unsere Zielgruppe in der experienced Economy ausgerichtet waren", erklärt HGS-Pressesprecherin Kerstin Flemming, "konnten wir doch ganz klar den Trend zu Mehrwertleistungen feststellen."
Rein quantitativ war man bei HGS, die erstmals mit einem eigenen Stand verteten war, mit den Messekontakten zufrieden. Ob sie von Erfolg gekrönt sein werden, muss die Zukunft zeigen. "Wir haben in München die klassischen Möglichkeiten des Outsourcing vorgestellt, die immer umfangreicher werden", erklärt Flemming. "Darum trifft auch die Zusatzbezeichnung logistic den Anspruch der Messe heute weitaus besser als nur Transport." cb
transport logistic 2001
Besucher: rund 35.000 Besucher aus 66 Ländern
Aussteller: 950 Aussteller aus 31 Ländern aus den Bereichen: Innerbetrieblicher Materialfluss, Systeme und Dienstleistungen des Güter- und öffentlichen Personennahverkehrs, Logistik, Telematik, E-Commerce
Fläche:
66.000 Quadratmeter in 5 Hallen
Rahmenprogramm: 11 Info-Märkte, 4 Foren und 3 Workshops, Karriere-Info-Center, Verkehrssymposium, Belgien-Tag
Mischenrieder Weg 18
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