27.06.2001 - Quelle-Tochter ServicelogiQ richtet sich neu aus
ServicelogiQ - nicht jedem ist der Nürnberger Logistik-Dienstleister auf Anhieb ein Begriff. Dies liegt vermutlich daran, dass das 1995 gegründete Unternehmen bislang sehr eng in seine große Mutterfirma, den Versandhandelsriesen Quelle, eingebunden war. Zwar geht bekanntlich nichts über schöne Synergieeffekte, nun aber will sich ServicelogiQ mit seinen speziellen Kompetenzen stärker hervorheben.
"Wir wollen uns eigenständig am Markt positionieren", erklärt Geschäftsführerin Dr. Sabine Joeris. Deshalb haben sich die Nürnberger strategisch neu ausgerichtet und konzentrieren sich seit Ende letzten Jahres insbesondere auf den Bereich E-Commerce-Fulfillment. Ziel ist es, den speziellen Bedürfnissen von Online-Anbietern gerecht zu werden. So ermöglicht beispielsweise eine Schnittstelle zwischen Logistik-Software und den gängigen Online-Shop-Systemen die Verknüpfung von Bestellung und Warenwirtschaft.
Sobald der Endverbraucher den Kauf-Button im Internet anklickt, geht die Bestellung ins Warenwirtschaftssystem, wo die Produktvorräte gecheckt werden und entweder die Bestellabwicklung eingeleitet wird oder aber - im Falle fehlender Lagerbestände - eine sofortige Mitteilung herausgegeben wird. "Durch die Anbindung des Internet-Shops an das Lagerverwaltungssystem ist man immer auf dem neuesten Stand", sagt Dr. Joeris. Der Endkunde muss also nicht tagelang auf das von ihm bestellte Produkt warten, um dann erst zu erfahren, dass es gar nicht lieferbar ist. Sicherlich eine praktische Idee, im Internetzeitalter aber nicht unbedingt brandneu.
Neben der verstärkten Ausrichtung aufs Online-Geschäft stellt ServicelogiQ nach wie vor seine traditionellen Kompetenzen zur Verfügung. So beinhaltet das Dienstleistungsportfolio noch immer die Filialbelieferung, zu den wichtigsten Kunden - im Logistik-Jargon spricht man von Mandanten - zählt hier der Computerhändler comtech, für den die Nürnberger rund 150 Filialen mit Computern und Zubehör beliefern.
Weiteres Standbein von ServicelogiQ sind Fulfillment-Dienste für Offline-Unternehmen. Diese umfassen Bestellannahme und -abwicklung, Warenlagerung sowie Qualitätskontrollen, Bestandsmanagement, Distribution, Bonitätsprüfung und das komplette Finanz- und Retourenmanagement. Für die Betreuung der Kunden sind etwa 30 Agenten des Inhouse-Call-Center zuständig.
Von den ServicelogiQ-Fulfillment-Lösungen machen unter anderen die Dresdner Bank, Audi, der Teleshopping-Sender H.O.T. und die Krombacher Brauerei Gebrauch. Auch Fußballvereine, darunter Borussia Mönchengladbach, setzen für ihre Merchandising-Aktivitäten auf ServicelogiQ.
"Wir stellen unser Leistungsspektrum modulartig zur Verfügung", erläutert Dr. Joeris. Soll heißen: Pauschale Pakete gibt es nicht, der Mandant bestimmt selbst, wie viel Service an die Quelle-Tochter outgesourct werden soll. Des Weiteren können sich die Unternehmen auch in Marketing, Werbung und Database-Management unterstützen lassen - und werden dafür ans Schwesterunternehmen Quelle Dialog Partner verwiesen.
Zunächst gilt es jedoch, die Neuausrichtung E-Commerce-Fulfillment im Portfolio von ServicelogiQ zu etablieren - eine entsprechende Werbekampagne ist in Planung. Als Startkunden konnten bereits der Online-Schmuckhändler Christ.de sowie Vedes gewonnen werden. Mit weiteren potenziellen Mandanten befinde man sich derzeit in Gesprächen. Namen sollen noch nicht genannt werden, aber so viel sei schon gesagt: Es handle sich um "große, wichtige" Unternehmen. sam
Unternehmen:
ServicelogiQ GmbH, Nürnberg
Gesellschafter:
Quelle AG (100 %)
Geschäftsführer:
Dr. Sabine Joeris, Herbert Hofmann
Gründungsjahr: 1995
Umsatz 2000:
125 Millionen Mark
Mitarbeiterzahl: ca. 1.000
Leistungen: Logistik, Fulfillment, Filialbelieferung
Kunden (Auswahl): Dresdner Bank, Audi, H.O.T., Krombacher Brauerei, Christ.de, Vedes
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