08.07.2014 - Deutsche Online- und Versandhändler verzeichnen momentan einen erneuten Konjunkturaufschwung und vermelden sogar, dass Retourenquoten gesunken sind. Die Erkenntnisse stammen aus der B-to-C-Händlerstudie 2013/2014, die der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) veröffentlicht hat.
Laut BEVH hat der interaktive Handel (also Online- und Versandhandel) im Frühjahr 2014 ein neues Rekordhoch erreicht. Die Basisindikatoren Auftragseingang, Umsatz, Ertrag und Personalstand zeigten wesentlich positivere Werte auf als im Vorjahr. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate seien positiv. Dabei sind offenbar vor allem Unternehmen aus dem Südosten und dem Westen Deutschlands im Aufwind.
Es zeige sich, dass die im Vorjahr leicht rückgängige Konjunktur im interaktiven Handel nur temporär war. Insbesondere kleinere Unternehmen (weniger als fünf Millionen Euro Umsatz) hätten positivere Bewertungen für das derzeitige und das künftige Geschäft abgegeben. Laut BEVH sollten aber vor allen Dingen die kleineren Unternehmen mit Vorsicht vorgehen: Die Vorjahresuntersuchung habe gezeigt, dass das Verkraften temporärer Nachfrageschwankungen eher den großen Unternehmen möglich sei. Die Entwicklung im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass kleinere Unternehmen damit mehr Probleme hätten. Insgesamt sind die deutschen Unternehmen des interaktiven Handels auf einem Internationalisierungskurs. Acht von zehn Unternehmen haben bereits an Verbraucher im Ausland geliefert. Die meisten Lieferungen davon (85 Prozent) wurden allerdings von Händlern durchgeführt, die technikorientierte Produkte vertreiben.
Insgesamt gibt die Branche an, dass die Retourenquoten sinken. Offenbar greifen die von den Händlern eingeleiteten Maßnahmen, wie zum Beispiel verbesserte Produktvorschläge und Suchvorgänge. Nur noch jeder sechste Händler hat laut BEVH angegeben, dass die Retourenquote steige. Im Vorjahr hatte dies noch jeder fünfte angegeben. Die meisten Händler (77 Prozent) gehen von einer gleichbleibenden Quote für die kommenden Monate aus. Der Verband ist der Ansicht, dass die positive Einschätzung auch mit dem neuen Gesetz zur Umsetzung der EU-Verbraucherrechterichtlinie zu tun hat. Obwohl das Gesetz die Kürzung der Widerrufsfristen und die ersatzlose Streichung des Rückgaberechtes beinhaltet, will die Mehrheit der Unternehmen (59 Prozent) die Retourenkosten nicht an den Endkunden weitergeben.
Laut der BEVH-Untersuchung gewinnt Social Media bei acht von zehn Unternehmen des interaktiven Handels an Bedeutung. Durch Präsenz auf den Netzwerken würde die Beziehung zum Kunden qualifiziert und ausgebaut. Dies bestätigen 81 Prozent. Insbesondere Facebook (99 Prozent), Google Plus (40 Prozent) und Youtube (37 Prozent) seien die am meisten genutzten Plattformen. Der wichtigste Effekt ist offenbar, dass die Bekanntheit für die Unternehmen durch Social Media steigt (sagen 33 Prozent). Direkt zu erhöhtem Umsatz führt das Web 2.0 aber nur bei 20 Prozent (zuvor: 24 Prozent). Offenbar denkt mit 45 Prozent der Unternehmen schon knapp die Hälfte daran, Social-Media-Aktivitäten wieder einzustellen. Im Vorjahr hatten nur 38 Prozent der Befragten Bedenken hinsichtlich der sozialen Netzwerke geäußert.
Für die Untersuchung befragte der BEVH in Zusammenarbeit mit Creditreform Boniversum mehr als 100 Entscheidungsträger der Branche. (db)
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