Stationärer Handel

iBeacon-Technologie auf dem Vormarsch

15.05.2014 - Die iBeacon-Technologie ermöglicht es Händlern, Kunden, die sich in der Nähe oder im Geschäft befinden, Informationen auf das Smartphone oder Tablet zu senden. Damit wird der Kunde unmittelbar vor seiner Kaufentscheidung erreicht. Zahlreiche App-Anbieter wie Barcoo, Shopnow und Yoints machen sich die auf Bluetooth-Low-Energy-basierende Technologie bereits zu Nutze und setzen diese vor allem zur zielgerichteten Kundenansprache ein.

Rund 13 Prozent aller 20- bis 65-jährigen Deutschen haben laut der Managementberatung Mücke, Sturm & Company derzeit ein iBeacon-fähiges Betriebssystem auf ihrem Smartphone installiert. Händler, die ihre Kunden via iBeacon ansprechen, würden von einem günstigen Kontaktpreis profitieren (12 Cent pro Kontakt). Bei zum Beispiel 1.000 Besuchern pro Filiale und Tag sowie einer Laufzeit von 325 Tagen könnten in diesem Zeitraum circa 40.000 Kontakte erreicht werden. Hinzu kämen geringe Anschaffungskosten für die Technologie. Ein mittelgroßes Kaufhaus könnte für 5.000 Euro ausgerüstet werden. Mücke, Sturm & Company geht daher davon aus, dass sich iBeacon im deutschen Handel etablieren wird.

"Die Technologie und der Markt für iBeacon stehen noch ganz am Anfang", sagt Benjamin Thym, Geschäftsführer bei Barcoo. Das Unternehmen wolle kleinen und großen Einzelhändlern einen einfachen Zugang dazu anbieten. Thym räumt aber auch ein, dass die benötigten technischen Voraussetzungen derzeit noch eine Herausforderung seien. So müssten Nutzer neben einem iBeacon-fähigen Gerät eine Geolocation-Freigabe aktiviert haben, Push-Nachrichten akzeptieren sowie über eine entsprechende App verfügen.

Auch Oliver Dieckmann, Geschäftsführer von Shopnow, sieht in den technischen Vorraussetzungen noch Schranken für die Technologie. "Die Abdeckung Bluetooth-Low-Energy-fähiger Smartphones muss eine kritische Masse erreichen, so dass es Sinn macht, auf diese Technologie zu setzen." Das sei ein wichtiger Faktor, damit iBeacon den Kinderschuhen entwachse. Shopnow nutzt die Technologie, "um die mobile Smartphone-Generation zur richtigen Zeit am richtigen Ort im stationären Handel zu erreichen", denn was GPS im Freien ist, sei iBeacon drinnen.

Für Sarik Weber, Managing Director von Yoints, müsse zudem ein "Bewusstsein geschaffen werden, dass der Kunde echte Vorteile durch iBeacon hat, da er relevante Zusatzinfos erhält". Außerdem biete der Einsatz der Technologie Händlern einen Mehrwert, da Kunden zielgerichteter angesprochen werden könnten.

Analysemöglichkeiten

Shopnow speichert und wertet Kundendaten wie Verweildauer und Häufigkeit des Besuches anonymisiert aus, "um dem Nutzer zukünftig persönlichere und bessere Angebote machen zu können". Voraussetzung sei, dass die Einwilligung vorliege, so Dieckmann. "Datensicherheit garantieren wir durch eine sichere SSL-Verschlüsselung zwischen unseren Nutzern und unseren Servern." Auch Sarik Weber von Yoints sagt: "Eine unpersonalisierte Erhebung der Verweildauer und Häufigkeit des Besuchs würde dem Händler Vorteile bringen."

Barcoo bietet ebenfalls Analysemöglichkeiten an. Diese sollen es Retailern beispielsweise ermöglichen, Rückschlüsse auf Laufwege der Kunden zu ziehen. Denkbar sei aber auch, dass der Online-Shop eines Händlers künftig in der App beworben werde, sagt Thym. Dies biete neue Chancen für den Multi-Channel.

Die iBeacon-Technologie berge noch großes Potenzial, ist auch Weber überzeugt. So könne er sich vorstellen, dass künftig eine Sofort-kaufen-Funktion in die Yoints-App integriert werde. Diese würde den Kunden den Kauf im Stationärhandel ermöglichen, auch wenn ein Artikel gerade nicht verfügbar sei. Der Händler könne seine Kunden so über verschiedene Kanäle hinweg ansprechen und würde diese nicht an den Online-Handel verlieren. Dies würde den lokalen Handel zusätzlich stärken, glaubt Weber. (smü)

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