11.01.2012 - Der Web-Konzern Google hat die englischsprachige Version seiner Online-Suchmaschine überarbeitet. Unter dem Namen "Search plus your world" werden angemeldeten Nutzern auf den Ergebnisseiten nun noch deutlich mehr Inhalte als zuvor angezeigt, die seine sozialen Kontakte im Netzwerk Google Plus erstellt, kommentiert oder bewertet haben. Dass Google dafür die intern "soziale Signale" genannten Informationen der eigenen Social-Media-Plattformen gegenüber denen von Wettbewerbern wie Twitter oder Facebook bevorzugt, stößt in der digitalen Wirtschaft teilweise auf Kritik. Auch deutsche Marktvertreter äußern sich skeptisch.
"Wir verwandeln Google in eine Suchmaschine, die nicht nur Inhalte, sondern auch Menschen und Beziehungen versteht", schreibt "Google Fellow" Amit Singhal in einem offiziellen Blog-Beitrag zur Einführung der neuen Funktionen. Nutzt ein angemeldeter Google-Nutzer über die Suchmaschine, so können die Ergebnisse, die ihm angezeigt werden, künftig von drei Aspekten beeinflusst sein:
1. Er erhält persönliche Ergebnisse, also ihm werden Beiträge und Bilder angezeigt, die von ihm selbst oder seinen sozialen Kontakten erstellt wurden.
2. Sucht er nach einer Person, kann ihm gleich das entsprechende Google-Profil der Person angezeigt werden.
3. Dem Nutzer werden Profile oder Seiten von Google Plus angezeigt, die sich mit speziellen Themenbereichen auseinandersetzen. Die Nutzer können diesen dann mit wenigen Klicks weiter "folgen", also Benachrichtigungen über Neuigkeiten auf diesen Seiten abonnieren. Denn hinter nahezu jeder Suchanfrage befinde sich eine Community, so Google.
Der User kann selbst entscheiden, ob ihm die personalisierte Version der Suche angezeigt wird. Die neuen Funktionen sollen innerhalb der nächsten Tage allen Nutzern der englischsprachigen Suche von Google zur Verfügung stehen. Dazu, wann "Search plus your world" in der deutschsprachigen Version startet, erteilt das Unternehmen keine Auskunft.
Bei den "sozialen Signalen" berücksichtigt Google vorrangig Inhalte und Aktionen, die die User auf den Google-eigenen Plattformen eingestellt oder durchgeführt haben - allen voran das soziale Netzwerk Google Plus. Google Fellow Amit Singhal begründete dies gegenüber dem US-Online-Branchendienst Search Engine Land
(SEL): "Facebook und Twitter sowie andere Dienste erlauben es uns in ihren Geschäftsbedingungen nicht, die Inhalte in aller Tiefe zu untersuchen und dies zu speichern. Google Plus ist das einzige Netzwerk, bei dem dies durchgängig möglich ist." Alex Macgillivray, Chef-Justitiar des Microblogging-Dienstes Twitter, kommentierte den entsprechenden SEL-Bericht mit den Worten, es sei "ein schlechter Tag für das Internet".
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