27.09.2011 - Zahlreiche Anbieter kaufen über das Web gebrauchte Artikel wie Handys, CDs oder Bücher von Verbrauchern auf und verkaufen sie weiter. Das Modell boomt offensichtlich: Ebay, Amazon und Otto testen aktuell den "Re-Commerce".
Allein in Deutschland werden jährlich über 20 Millionen neue Handys und Smart-phones verkauft. Das heißt umgekehrt: Jedes Jahr kommen über 20 Millionen gebrauchte Geräte hinzu", sagt Lukas Chodzinski vom Investment-Unternehmen Point Nine Capital. Von dieser Entwicklung will Chodzinski über eine Beteiligung an dem Dienst Wirkaufens profitieren: Ähnlich wie beim Anbieter Flip-4-new (OtO 08/11) können Verbraucher sich hier online ein Angebot für den Kauf ihres Altgerätes machen lassen. Trifft der Artikel wie beschrieben bei Wirkaufens ein, erhält der Verbraucher sein Geld. Die Betreiber des Dienstes reinigen und reparieren das Gerät und verkaufen es weiter.
Wirkaufens nimmt nach eigener Auskunft monatlich mehr als 6.000 Geräte in Zahlung. Durchschnittspreis: rund 80 Euro. Die Betreiber haben bereits mehrere Partner gewonnen, die den Dienst gegen Provision in ihre Plattform einbinden, darunter zahlreiche große Mobilfunkanbieter wie die Telekom und Vodafone. Zuletzt kam der Versandhändler Otto hinzu, der mit Wirkaufens offenbar vor allem Kunden binden will. Gelangt der Surfer über die Otto-Website zu Wirkaufens, erhält er kein Bargeld, sondern einen entsprechenden Warengutschein von Otto - wobei das Hamburger Unternehmen jeden ungeraden Betrag auf zwei Euro aufrundet und noch einmal zehn Euro drauflegt.
Offenbar erlebt der Gebrauchtwarenhandel im Web - nachdem er mit dem Ebay der Anfangszeiten erstmals boomte - aktuell eine Renaissance. Früh mit dabei war der Anbieter Momox, der schon 2006 mit dem Aufkauf von Büchern und anderen Medien gestartet ist. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen nach eigenen Angaben mit 400 Mitarbeitern 23 Millionen Euro um. Seit diesem Sommer kauft Momox auch Handys und Tablet-PCs auf. Im September expandierte das Unternehmen nach England, weitere Länder sollen folgen.
Der Berliner Mitbewerber Rebuy (300 Mitarbeiter) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von 30 Millionen Euro. Im Sommer platzte eine Übernahme des Unternehmen durch Media-Saturn in letzter Minute nur wegen des Vetos von Mediamarkt-Gründer Erich Kellerhals. Auch Ebay ist mit dem neuen "Ebay Sofortverkauf" beim "Re-Commerce" mit dabei. Die gesamte Abwicklung des Angebotes übernimmt für den Online-Marktplatz Flip-4-new als Kooperationspartner.
Selbst Platzhirsch Amazon testet mit dem neuen Dienst "Trade-in" nun den Ankauf von Büchern. Allerdings erhalten hier die Nutzer nur Amazon-Warengutscheine. (re)
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