01.06.2011 - Die Hamburger Agentur Kempertrautmann hat sich im Pitch um den Kampagnen-Etat von Ikea durchgesetzt. Sie wird nun für die Kreation einer integrierten Jahreskampagne verantwortlich zeichnen, die im Herbst dieses Jahres starten soll. Ikea hatte ein dreistufiges Agenturauswahlverfahren durchgeführt.
"Die Agentur Kempertrautmann hat ein gutes Verständnis der Ikea Markenwelt und für die Lebenswelt unserer Zielgruppen", sagte Claudia Willvonseder, Head of Marketing von Ikea Deutschland. Mit dem neuen Agenturpartner will das Möbelhaus künftig "noch mehr Relevanz über alle bespielten Kommunikationskanäle hinweg erreichen".
Der Entscheidung für Kempertrautmann ging ein gut dreimonatiger Auswahlprozess voraus. Ikea hatte lediglich bekannt gegeben, dass vier Agenturen in die letzte Runde gekommen waren. Branchenkennern zufolge waren neben Kempertrautmann noch BBDO, Heimat und Grimm Gallun Holtappels vertreten. Der Pitch wurde von der Berliner Strategieagentur Diffferent begleitet. "Diffferent ist der Neutralität verpflichtet und hat den Pitch-Prozess erfolgreich moderiert und die Auswahlkriterien transparent und entsprechend den Ikea-Werten entwickelt und umgesetzt", sagte Sari Holopainen, Marketing Manager Deputy von Ikea Deutschland.
Der bisherige Lead-Etathalter Grabarz & Partner hatte sich gegen eine Pitch-Teilnahme entschieden. Kempertrautmann soll nun offenbar erst einmal die kommende Jahreskampagne gestalten; über den Zeitraum danach macht Ikea keine Angaben. Nach dem Verlust des Gründungskunden Mediamarkt zu Anfang des Jahres dürfte der Gewinn eines neuen Großkunden bei Kempertrautmann trotzdem für große Freude gesorgt haben.
Grabarz & Partner bleibt nach wie vor für den CRM-Bereich mitsamt dem Kundenbindungsprogramm Ikea Family zuständig. Die Verantwortlichkeit für die Online-Community "Hej" verbleibt bei Ogilvy. Im Kampagnenbereich hatte Ikea zuvor mit mehreren Agenturen zusammengearbeitet; neben Grabarz waren auch Grimm Gallun Holtappels, Nordpol und Ogilvy für die Möbelhauskette tätig. Mit der Konzentration auf einen Agenturpartner will das Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Entwicklung der neuen Jahreskampagne im 360-Grad-Ansatz erleichtern. Kempertrautmann hatte erst im Winter vergangenen Jahres den Ableger Change unter der Leitung von Martin Drust, Wulf-Peter Kemper und Nils Wollny gegründet, der verstärkt interdisziplinär arbeiten soll.
Ikea musste sich in den vergangenen Jahren auf dem deutschen Markt zunehmender Konkurrenz erwehren. Wo früher mittelständische Möbelhäuser meist über Prospekte und Kataloge warben, drängen heute immer mehr Filialisten auf den Markt. Sie verfügen über die nötigen Mittel, große bundesweite Werbekampagnen durchzuführen. So sicherte sich der Discounter Möbel Höffner den Schauspieler Hape Kerkeling als Testimonial. Die XXXL Möbelhäuser setzen in der Fernsehwerbung auf ihr Erkennungsmerkmal, einen großen roten Stuhl.
Eigenen Angaben zufolge konnte Ikea Deutschland im vergangenen Geschäftsjahr 2010 beim Umsatz aber einen Zuwachs von 4,2 Prozent auf 3,48 Milliarden Euro verzeichnen. Dabei schrumpfe das Volumen des hiesigen Marktes konstant: Laut Ikea ist die Summe, die jeder Deutsche jährlich in seine Einrichtung investiert, seit dem Jahr 2006 um rund 20 Prozent gesunken. Zurzeit belaufe sie sich auf etwa 720 Euro. Über den Gewinn aus dem Jahr 2010 machte Ikea keine Angaben. (re)
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