10.05.2011 - Nach Ebay wagt als nächstes Microsoft einen Versuch mit Skype: Der IT-Konzern aus Redmond will den Online-Telefonie-Dienstleister für 8,5 Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Vorstände beider Unternehmen haben den Kauf bereits abgesegnet; nun müssen noch die Kartellbehörden ihr Einverständnis erklären. Kommt der Deal zustande, will Microsoft offenbar einiges anders machen als der Online-Marktplatz Ebay, in dessen Besitz sich Skype von 2005 bis 2009 befand.
"Gemeinsam werden wir die Zukunft der Echtzeit-Kommunikation gestalten, so dass die Menschen mit Familie, Freunden, Kunden und Kollegen überall auf der Welt leicht in Kontakt bleiben können", sagte Microsoft-CEO Steve Ballmer. Skype soll eine eigene Geschäftseinheit innerhalb von Microsoft werden. Tony Bates, der aktuelle CEO von Skype, übernimmt dann die Leitung der Microsoft Skype Division und wird direkt an Ballmer berichten. "Gemeinsam sind wir dazu fähig, Skypes Pläne zum Ausbau unserer weltweiten Nutzerschaft zu beschleunigen und für Jedermann neue Arten der Kommunikation und Kollaboration in den Markt einzuführen", sagte Bates.
[f1]Skype befindet sich aktuell noch im Besitz einer Gruppe von Investoren unter der Führung des Unternehmens Silver Lake. Der Online-Telefonie-Dienstleister war im Jahr 2003 von dem Schweden Niklas Zennström und dem Dänen Janus Friis gegründet worden. Im September 2005 erwarb der Online-Marktplatz Ebay eine Mehrheit an Skype zum Preis von 2,6 Mlliarden US-Dollar. Ebay erstand jedoch nicht das Herzstück von Skype: Die so genannte Peer-to-Peer-Technologie des Unternehmens verblieb in den Händen der Firma Joltid, die den beiden Skype-Gründern gehört. Diese Software musste Ebay von Joltid nach dem Kauf lizensieren. Medienberichten zufolge gerieten beide Geschäftspartner im Jahr 2009 über diese Lizenz in Streitigkeiten, weil Ebay an einer Software-Alternative arbeitete.
Offenbar konnten beide Parteien keine Einigkeit erzielen: Im November 2009 verkaufte Ebay Skype für 2,75 Milliarden US-Dollar an Silverlake. Der Investor erwarb in Folge auch die Rechte an der Peer-to-Peer-Technologie und verkauft diese nun gemeinsam mit Skype an Microsoft. Laut Microsoft hat Silverlake die durchschnittliche Summe an Minuten, die die Nutzer über Skype im Monat miteinander sprechen, innerhalb von 18 Monaten um 150 Prozent steigern können.
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