19.04.2011 - Die europäische Online-Werbebranche hat ein Rahmenwerk zur Selbstregulierung vorgelegt. Demnach verpflichten sich die Anbieter, künftig jene Werbung, die Nutzern auf Basis einer Analyse ihres Surfverhaltens angezeigt wird, mit einem entsprechenden Symbol zu kennzeichnen.
Das Symbol soll anklickbar sein und die Verbraucher direkt auf eine Website mit Informationen über Online-Werbung führen. Dort soll den Surfern ebenfalls die Möglichkeit zum Opt-out, also dem Ausstieg aus der beschriebenen Praxis, gegeben werden. Branchengrößen wie Google und Microsoft haben sich dem Rahmenwerk bereits verpflichtet.
Die digitale Wirtschaft will mit dem Schritt gesetzlichen Eingriffen durch die jeweiligen europäischen Staaten zuvorkommen. Das Parlament der Europäischen Union hatte im November 2009 eine neue so genannte E-Privacy-Richtlinie zur Regelung des Daten- und Verbraucherschutzes im Internet verabschiedet. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen nun bis zum 25. Mai 2011 prüfen, ob ihr bestehendes Recht den Vorgaben der EU entspricht - oder ob sie nachbessern müssen.
Dies wollen die Branchenverbände verhindern. "Jede Beeinträchtigung der Online-Nutzung würde sich negativ auf den monetären Gegenwert der für den Verbraucher kostenfreien, weil durch Werbung finanzierten Online-Angebote und -Services auswirken", sagte Kimon Zorbas, Vizepräsident des Internet Advertising Bureau (IAB) Europe.
In Deutschland vertritt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) die Interessen der Online-Werbedienstleister gegenüber der Politik. Er will in Kürze unter dem Dach des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) eine nationale Selbstregulierungsinstitution installieren. "Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, hat die Industrie zur Selbstregulation von Online Behavioral Advertising (OBA) aufgefordert. Wir haben diese Aufforderung angenommen und sind davon überzeugt, dass eine effektive Selbstregulierung nicht nur ein gutes Beispiel für den Bereich OBA ist, sondern für die gesamte Online-Branche an sich", sagte BVDW-Vizepräsident Matthias Ehrlich (United Internet Media). (re)
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