03.03.2011 - Der Online-Handel auf Facebook nimmt langsam Fahrt auf. Nicht nur der britische Modeversender Asos und die US-Textilkette JC Penney sind mit eigenen Shops in dem sozialen Netzwerk vertreten, auch einige deutsche Firmen experimentieren mit F-Commerce.
"Wir haben Millionen an Besuchen und Millionen an Pfund, die von Facebook zu uns kommen", sagt James Hart, E-Commerce-Direktor des britischen Modeversenders Asos. Das Unternehmen ist schon lange mit einem eigenen Profil bei Facebook vertreten, auf dem es regen Dialog mit seinen Nutzern führt. Kein Wunder also, dass Asos nun einen Shop innerhalb von Facebook gelauncht hat. Die User können so direkt über das soziale Netzwerk einkaufen. Das Angebot umfasst das gesamte, aus 36.000 Artikeln bestehende Sortiment des Unternehmens. Nach eigenen Angaben kommen jede Woche 1.300 neue Produkte hinzu.
Der Shop basiert auf einer so genannten Facebook App. Wenn die User diese nutzen wollen, müssen sie einwilligen, dass die Anwendung auf Daten wie ihren Namen, ihr Profilbild, Geschlecht und die Freundesliste zugreifen darf. Außerdem müssen sie damit einverstanden sein, dass Asos Beiträge auf ihrer Pinnwand postet. Zusätzlich können die Nutzer ihre Freunde einladen und Artikelinformationen mit ihrem Netzwerk teilen. Um bestellen zu können, müssen sich die Facebook-Mitglieder außerdem als Kunden registrieren - mit E-Mail- sowie voller Adresse. Die weitere Bestellkommunikation, wie etwa Orderbestätigung und ähnliches, wird ebenfalls über E-Mail und nicht über die Facebook-Nachrichten abgewickelt. Die Bezahlung ist bislang in Deutschland offenbar nur über Kreditkarte möglich.
Theoretisch müssten weniger Klicks und Hürden vor dem Kauf zu einer höheren Konversionsrate führen, meinte Hart gegenüber dem britischen Branchendienst "New Media Age". "Wir werden sehen, ob dies zu höheren Verkäufen führt."
Asos dürfte in puncto Sortimentsgröße und Nutzerfreundlichkeit mit die Speerspitze im so genannten F-Commerce bilden - dem Online-Handel über Facebook. JC Penney, eine große Modehandelskette aus den USA, bietet ebenfalls einen eigenen Shop auf Facebook. In Deutschland sind bereits kleinere Händler mit einem Shop bei Facebook aktiv, so etwa der zur Weltbild-Gruppe gehörende Buch- und CD-Verkäufer Joker`s und der Apple-Händler Arktis.de. Zum Teil erfolgt der Check-out, also die Bestellaufgabe, aber noch außerhalb Facebooks.
Das Unternehmen Internetstores betreibt für seine drei Töchter Fahrrad.de, Fitness.de und Bikeunit Shops bei Facebook. "Bei unserem Gesamtumsatz von rund 30 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr fällt der Umsatz, den wir über Facebook generieren, noch nicht auf", sagt Gründer und Vorstandsvorsitzender René Marius Köhler. "F-Commerce steckt in den Kinderschuhen, wird sich aber allen Prognosen nach immer mehr etablieren. Wir sind zuversichtlich, dass sich dies in naher Zukunft auch in unseren Umsatzzahlen widerspiegeln wird." (re)
Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling
Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de