Spielwarenindustrie

Playmobil spielt mit Social Media

03.03.2011 - Die Tüftler aus dem mittelfränkischen Zirndorf wollen uns mitten ins Jahr 2113 beamen: Die E-Ranger Jack Genius und Fiona Flowers machen einen unbekannten Planeten mit Hilfe von Terraforming bewohnbar. Die fiesen Darkster Black Boss und Mystery Man halten dagegen. Gemeinsam ballert man sich (bei Bedarf via Infrarot-Fernbedienung) Laserstrahlen aus Leuchtkanonen mit Sonnenkollektoren um die Ohren ...

Was nach einem entspannten Kindernachmittag klingt, ist eine von 97 neuen Ideen aus dem Hause Brandstätter (Playmobil und Lechuza). Der so genannte Future Planet wurde Anfang Februar auf der Nürnberger Spielwarenmesse mit dem Toy Award in der Kategorie "Green Toys" ausgezeichnet, kommt Mitte September in den Handel und wird 2011 im Zentrum der Marketingaktivitäten des Familienunternehmens stehen.

Die Marke Playmobil, nach Lego und vor Mattel die Nummer zwei in Deutschlands Kinderzimmern, nimmt damit im zweiten Jahr in Folge ältere Kinder (ab sieben Jahren) in den Fokus. Eine Idee, die alterstechnisch offenbar nach oben hin keine Grenzen kennt.

Hauseigene Kreationen

[f1]"Im Marketing konzentrieren wir uns hauptsächlich auf TV-Werbung etwa auf Super RTL und Nickelodeon", sagt Playmobil-Chefin Andrea Schauer. "Die Vorstellung unserer Spielwelten im Spotformat entwickeln wir selbst, lassen uns aber von einem externen Dokumentarfilmer beraten." Um das Mediageschäft kümmert sich Carat.

Daneben gibt es noch ein kos­tenpflichtiges Playmobil-Magazin, das mittlerweile sechsmal im Jahr in einer Auflage von 140.000 Exemplaren erscheint. Entwickelt wird das Heft von Blue Ocean Entertainment. Dieses Jahr soll das Magazin auf Europa ausgeweitet werden. Die Schaltung der Print-Werbung von Playmobil, hauptsächlich im Beihefter-Format, läuft über Universal McCann.

"Auch online entwickeln wir in jedem Jahr einen neuen Schwerpunkt", sagt Schauer. 2010 waren es die Agenten, 2011 wird es die Spielwelt Future Planet sein. Dazu soll es dann ab September auch eine eigene Microsite mit verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten geben.

[hl]Plattform für Sammler[/hl]Etwas Besonderes hat sich Playmobil für die ganz Großen einfallen lassen. "In diesem Jahr wollen wir etwas für uns völlig Neues auf den Weg bringen", kündigt Schauer an. "Wir werden den Playmobil Collectors Club launchen. Eine eigene Plattform für die vielen erwachsenen Playmobil-Sammler." Dieser Sammler-Club ist für Playmobil der Einstieg ins Social-Media-Marketing.

Schauer: "Für die PCC-Plattform suchen wir derzeit eine geeignete Agentur." Der Pitch beginnt im April; drei Monate später soll der Playmobil Collectors Club stehen. "Für uns ist das mehr als ein Test", betont die Geschäftsführerin. "Immerhin machen die erwachsenen Sammler einen nicht unerheblichen Teil unseres Umsatzes aus. Bisher sind die Sammler lose im Web vernetzt. Das wollen und werden wir ändern."

Offenbar ist die Fan-Gemeinde groß. Nach Auskunft des Unternehmens umfasst die Playmobil-Weltbevölkerung 2,4 Milliarden Figuren (seit 1974). Alle Figuren würden dreimal um den Aquator reichen, stünden sie Hand in Hand in einer Reihe nebeneinander. Mathe-Freaks mögen das gern überprüfen.

Ein Blick auf die Ende Januar vorgelegten Geschäftszahlen zeigt, dass sich Playmobil im deutschen Spielzeugmarkt ganz ordentlich behauptet. Der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) beziffert das Umsatzplus im deutschen Spielwarenmarkt 2010 im Vergleich zu 2009 auf etwa 6 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Gemeint ist die "klassische" Spielwarenbranche, also keine Online-Spiele.

In diesem Markt steigerte Playmobil 2010 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 507 Millionen Euro. Das Unternehmen übersprang damit erstmals die halbe Milliarde. Auch für dieses Jahr prognostizierte Geschäftsführerin Schauer ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Um der wachsenden Nachfrage Herr zu werden, will die Unternehmensgruppe Brandstätter 58 Millionen Euro in die Produktion (zum Beispiel für Spritzgießformen) stecken, allein 48 Millionen Euro in Deutschland.

Das schafft Raum für Ideen. Anfang März zum Beispiel gehen Tuning-Cars mit Licht- und Soundmodulen an den Start. Im April gibt es eine Hafenwelt mit Autofähre, Straßencafé, Schiffen und Polizeistation. Und die Mitnehmserie wird durch eine Wes­terncity und eine Tierklinik ergänzt ... (Martin Teschke)

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