Keine App ohne Rezept

04.03.2011 - Apps sind derzeit der große Hype. Die Zusatzfunktionen für iPhone und Co. boomen, und alle wollen auf diesen Zug aufspringen. Aber was will man damit eigentlich, was muss eine App können, um Akzeptanz zu finden? Ein Freiraum-Beitrag von René Körting von Exelution.

Um die Jahrtausendwende herum gab es eine IBM-Werbung, in der ein Boss mit seinem Kollegen am Tisch saß mit folgendem Dialog: "Hier steht, wir müssen ins Internet!" - "Warum?" - "Hmm. Das steht hier nicht." Da sind wir wieder: New Economy reloaded.

Braucht man eigentlich eine App?

Die Frage, ob man eine App braucht, stellt sich für viele Unternehmen tatsächlich nicht. Apps gehören zur digitalen Welt und bestimmen maßgeblich die digitale Strategie der nahen Zukunft. Man sollte nun trotzdem nicht den Fehler machen und auf Teufel komm raus eine App programmieren lassen, ohne sich vorab ein sinnvolles Konzept zu überlegen. Und das muss weniger hoch kompliziert, sondern vielmehr gut strukturiert und für Mobile optimiert sein. So muss man für den Erfolg einer App nicht zwingend auf eine komplexe Technologie setzen. Viel entscheidender ist der Mehrwert, den sie dem Benutzer bietet. In vielen Fällen ist es sogar sinnvoll, auf kniffelige Funktionen zu verzichten und die App auf das Wesentliche zu reduzieren.

Die Entwicklung einer mobile App sollte daher zunächst von der Ergebnisseite aus gesteuert werden. Dabei müssen folgende Fragestellungen unbedingt berücksichtigt werden: Welches Ziel wird verfolgt? Wen soll die App ansprechen, und welche Anwendungsszenarien sind möglich? Und da sind wir beim interessantesten Punkt: Welchen Mehrwert kann ich meinem Kunden bieten? Denn mein Ziel sollte es sein, meine Kunden zu begeistern, damit sie die App toll finden, nutzen und vor allem weiterempfehlen.

Vernetzt, solide, hochwertig

Gelungene Beispiele dafür sind zum Beispiel die iPad-Apps von Red Bull, Lufthansa und Net-a-Porter. Alle drei bieten jeweils komplett unterschiedliche aber sehr gute Zielgruppen-Ansprachen und fokussieren recht präzise ihren Nutzen.

Red Bull vernetzt intelligent Web- und TV-Inhalte sowie Events über die App. Lufthansa bietet soliden Service ohne viel Schnick-Schnack, um den User schnell zum Ziel zu führen. Und Net-a-Porter integriert hochwertigen Fashion-Lifestyle mit Shopping-Erlebnis.

Apps sind ein eigener Mikrokosmos, den es gilt, mit allen anderen digitalen Disziplinen zu vernetzen, um bestmögliche Synergien zu erzielen. Und das setzt Net-a-Porter mit seiner App bestens um. Sie erfüllt durch die intelligente Integration von Video-Content und Berichten zur Unterhaltung sowie den magazinigen Shootings mit der gleichzeitigen Verlinkung zu den Produkten im Shop gleich mehrere Zwecke. Die App funktioniert, sieht gut aus und bietet den Usern ein exzellentes Erlebnis in einer eigenen kleinen Fashionwelt. Auch wenn sich über diese Kanäle wohl kein großartiger Umsatzboom in konkreten Zahlen verzeichnen lässt. Die Zielgruppe findet es sicherlich schick, ein Hochglanz-iPad mit einer passenden, multimedialen App neben den Lifestyle-Magazinen auf dem Couchtisch liegen zu haben. Und sicher wird der eine oder andere Kauf auch mal via App vom Sofa getätigt. Das Konzept passt also.

Was bedeutet eigentlich Erfolg?

Bevor Sie also die Frage stellen "Können Sie uns eine App bauen?", fragen Sie doch lieber "Können wir gemeinsam ein Konzept für eine App entwickeln, und können Sie dieses dann auch für uns umsetzen?" Darüber hinaus ist es wichtig zu definieren, was eigentlich Erfolg bedeutet. Was will ich? Wen spreche ich an? Welchen Zusatznutzen biete ich? Was bedeutet für mich Erfolg? Wie messe ich diesen?

Über den Autor

René Körting ist Gründer und Geschäftsführer der auf digitales Marketing spezialisierten Münchener Agentur Exelution.

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