24.06.2010 - TNT Post hat in der juristischen Auseinandersetzung gegen die Deutsche-Post-Tochter First Mail erneut eine Schlappe hinnehmen müssen. Auch das Oberlandesgericht Düsseldorf sieht in der Zusammenarbeit von First Mail und des WAZ Post Service kein wettbewerbswidriges Verhalten. Ende Januar hatte bereits das Landgericht gegen TNT Post entschieden.
First Mail ist den Konkurrenten der Deutschen Post seit langem ein Dorn im Auge. Der Grund: First Mail zahlt seinen Zustellern weniger als den konzernüblichen Tariflohn. Dadurch kann First Mail Aufträge ergattern, an die die Deutsche Post nicht herankommt.
Die alternativen Briefdienstleister haben in der Vergangenheit mehrfach befürchtet, First Mail wolle sich zunächst im Düsseldorfter Raum, dann in Nordrhein-Westfalen und irgendwann in ganz Deutschland breit machen. Neue Nahrung bekam diese Vermutung, als die Post eine Vereinbarung mit dem WAZ-Konzern schloss. Dagegen hatte TNT Post geklagt und nun in zweiter Instanz verloren. Argwöhnisch beobachten die Konkurrenten der Deutschen Post auch die Personalpolitik von First Mail. Der Düsseldorfer Briefdienstleister will in diesem und im nächsten Jahr insgesamt nämlich knapp 1.000 Auszubildende einstellen - bei knapp 200 festen Mitarbeitern. Auch hier vermuten TNT Post & Co. den Aufbau einer so genannten Billigkonkurrenz.
Die Deutsche Post hingegen verweist darauf, dass First Mail zwar nicht den Post-Tarif, wohl aber den ehemaligen Postmindestlohn von 9,80 Euro pro Stunde bezahlt. Das sei immer noch mehr als das, was zum Beispiel TNT Post bezahle, so ein Konzernsprecher gegenüber ONEtoONE. In Bonn freut man sich natürlich über das Urteil aus Düsseldorf. "Das OLG hat unsere rechtliche Haltung bestätigt", so der Sprecher. "Die Vorwürfe von TNT Post sind völlig aus der Luft gegriffen." (te)
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