29.03.2010 - Ob einem ein Kleidungsstück, das man im Netz findet, wirklich steht, ist nur anhand von Produktbeschreibung und meist weniger Bilder nicht immer ganz einfach zu beurteilen. Anders als im stationären Handel kann sich der Onlineshopper die Textilie nicht mal eben vor den Leib halten und in den Spiegel schauen. Die US-Interactive-Agentur Zugara, die sich auf neue Technologien spezialisiert hat, präsentiert mit der Anwendung "Webcam Social Shopper" eine mögliche Lösung für dieses Problem.
von Susanne C. Steiger
Zugara verwendet das Prinzip der "augmented reality" (erweiterten Realität) und lädt die Nutzer in eine virtuelle Umkleidekabine. Notwendig ist dafür eine Webcam, auf die die Technik über Flash zugreifen kann. Der User sieht sich dann selbst auf dem Bildschirm seines Rechners. Anschließend muss er das Tool mithilfe eines Markers, den er einfach ausdruckt und in die Kamera hält, kalibrieren. Nun "kennt" die Technologie seinen Standort und kann die von ihm ausgewählten Kleidungsstücke auf dem Bildschirm auf seinen Körper projizieren. So sieht der Verbraucher verhältnismäßig schnell und einfach, wie ein Kleidungsstück an ihm aussehen würde. Die Retourenquote von Versendern könnte sich durch den Einsatz dieser Technologie deutlich verringern.
Die Möglichkeiten von "Webcam Social Shopper" gehen jedoch noch weiter. Die Technologie erkennt Bewegungen des Nutzers. "Berührt" dieser mit seiner Hand Pfeile, die auf dem Bildschirm zu sehen sind, kann er zwischen einzelnen Kleidungsstücken schnell hin- und herwechseln. Außerdem ermöglicht die Integration einer Recommendation Engine es, einen Screenshot anzufertigen und diesen etwa bei Facebook zu posten. So können sich Modefans beim Kleiderkauf schnell von Freunden beraten lassen. Laut Zugara ist ebenfalls die Verbindung des Tools mit Live-Streaming-Technologie möglich, so dass zwei Nutzer sich in einer Konferenz beraten könnten.
Der US-Shop Tobi.com nutzte das Tool bereits in einem Test. Zugara befinde sich zurzeit in Gesprächen mit weiteren potenziellen Kunden, so Marketingchef Jack Benoff gegenüber ONEtoONE. "Interessanterweise kommt ein Großteil der Anfragen von internationalen Unternehmen." (re)
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