Payvment

Direkt ans Netzwerk verkaufen

31.03.2010 - Kostenlos einen eigenen Shop auf Facebook betreiben und damit auf Anhieb mehr als 400 Millionen Nutzer als potenzielle Käufer erreichen? Was für jeden Internethändler verlockend klingen muss, will Payvment möglich machen. Das Angebot des US-E-Commerce-Dienstleisters hat das Potenzial Amazon und Ebay Konkurrenz zu machen.

von Susanne C. Steiger

Die Einrichtung einer eigenen Storefront auf Facebook benötige mit der Payvment-Technologie nur wenige Minuten, so das Unternehmen. Notwendig sind dafür eine Registrierung sowie ein Konto bei dem Online-Bezahldienst Paypal.

Payvment macht sich die offene Schnittstelle von Facebook zunutze, über die Entwickler Anwendungen für das soziale Netzwerk programmieren können. Facebook-Mitglieder können so entstandene Apps "installieren" und in ihr Profil einbinden - wie eben den Payvment-Store. Über die Technologie sollen sich unbegrenzt viele Artikel einstellen und verkaufen lassen. Bei der Preisgebung stehen aktuell 22 Währungen zur Auswahl.

Der Einkaufskorb funktioniert Shop-übergreifend. Wenn also ein Verbraucher einen Payvment-Store verlässt, ohne den Kauf abzuschließen, erscheint der Artikel auch wieder in seinem Warenkorb, wenn er einen anderen Shop des so genannten Open Cart Network besucht. Der Dienst ist gratis - vermutlich so lange, bis der Anbieter mit seinem Geschäft ein gewisses Volumen erreicht hat.

Nächste Stufe des Social Commerce?

Der Dienst könnte der nächste Entwicklungsschritt im Social Commerce sein. Bei dieser Spielart des Handels sind die Verbraucher und ihre aktive Beteiligung, etwa in Form von Empfehlungen, entscheidende Treiber. In den vergangenen Jahren haben viele Shop-Betreiber Social-Commerce-Funktionen in ihr Angebot integriert, allen voran Platzhirsch und Innovationstreiber Amazon. Nachdem der US-Konzern zunächst begann, seinen Nutzern auf Basis des Kaufverhaltens anderer weitere Artikel zu empfehlen und Produktrezensionen durch Nutzer erlaubte, bietet er nun auch Nutzerforen zu bestimmten Warengruppen und das Einstellen von Produkttestvideos an.

Payvment dreht das Prinzip um: Während Amazon durch die Einbindung solcher Funktionen die eigene Plattform für Nutzer attraktiver machen möchte, können die Betreiber eines Payvment-Stores direkt dorthin gehen, wo die Nutzer sind.

Facebook selbst hatte schon einmal versucht, die große Reichweite der eigenen Plattform für E-Commerce-Zwecke zu nutzen: Für die Anwendung Beacon wurden Daten von Einkäufen der Nutzer auf anderen Websites für Werbezwecke an Facebook übermittelt. Der Dienst wurde nach Protesten im September 2009 eingestellt.

Payvment ist vermutlich keine Lösung für große Online-Händler. Für kleine bis mittlere Verkäufer könnte der Gratis-Shop aber durchaus eine Alternative zu Amazon und Ebay sein. (re)

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