Paid Content

ONEtoONE-Rundruf: Wofür würden Sie im Netz bezahlen?

31.03.2010 - Die Refinanzierung von Inhalten und Services im Web ist immer noch und wieder ein heiss diskutiertes Thema. ONEtoONE fragte Branchenvertreter, wofür sie bereit sind oder wären, im Internet den Geldbeutel zu zücken.

von Susanne C. Steiger

Michael Schipperm Geschäftsführer von Proximity Germany:
Die Verlagshäuser haben es bislang größtenteils versäumt, Geschäftsmodelle zu entwickeln, um sich im Wandel behaupten zu können. Nachdem sie ihren Qualitätsjournalismus größtenteils kostenfrei ins Internet kopiert haben, ist der Zug nun so gut wie aus dem Bahnhof gerollt. Die Versuche von "Spiegel" und Axel Springer sind wenigstens ein Anfang, und ich würde alle anderen ermuntern, schnell mit vergleichbaren Modellen zu starten. Erfolg hat der, der eine starke Marke und relevanten Inhalt zu bieten hat.

Dominik Dommick, Geschäftsführer Marketing von Paypal Deutschland:
Für redaktionellen Content mit innovativer, weil interaktiver Aufbereitung der Inhalte, eventuell im Zusammenspiel mit neuer Hardware wie Kindle, iPad & Co., sowie für Video/Blockbuster-Downloads mit breitem und aktuellem Angebot statt B-Movies. In beiden Fällen werden Inhaltsqualität und einfache Nutzung besonders auch bei der Bezahlung über den Erfolg entscheiden.

Harry Wassermann, CEO von SNT:
Solange ich aktuelle Nachrichten über so viele Kanäle kostenlos beziehen kann, bin ich nicht bereit, im Internet dafür zu bezahlen. Wenn eine Zeitung im Internet nur noch Paid Content anbietet, suche ich mir also eine andere Quelle. Ich würde allerdings für einzelne Artikel zahlen, die mich wirklich interessieren. Das muss aber einfach sein - muss ich mich erst bei einem vorgegebenen Online-Bezahlsystem anmelden, ist mir das zu aufwändig. Deshalb wäre ich durchaus bereit auch für eine App zu zahlen, die mir diesen Mehrwert bietet.

André Schütte, Geschäftsführer von Interwall:
Seit Entstehen des WWW habe ich gelernt, dass ich für Inhalte nicht zahlen muss. Freie Inhalte werden vom User erwartet, und Paid Content wird es sehr schwer haben. Sobald ein Anbieter Geld verlangt, wird der User auf eine kostenfreie Alternative ausweichen. Diese sind ja nur einen Klick entfernt.

Frank Schneider, Director Marketing, Sales & Operations DMEXCO:
Für exklusive Bewegtbildangebote, insbesondere Sport- und Fußballübertragungen, ebenso wie für hochwertige redaktionelle Inhalte mit bestens aufbereiteten Hintergründen und Nachrichten aus der Wirtschaft. Oder für hilfreiche mobile Apps, die mir das Leben, auch in der Freizeit, erleichtern - zum Beispiel die App "Ski Resort" mit Schneehöhen, Pistenplänen und Web-Cams, die zeigen, wie das Wetter auf dem Gipfel ist.

Florian Welsch, Vorstand von Cadooz:
Ich bin bereit, für Mehrwert zu bezahlen, wenn Online-Content nach meinen Präferenzen vorselektiert ist. Insbesondere, wenn ich intelligente Verlinkungen zur Vertiefung eines Themas angeboten bekomme oder wenn Online-Reproduktionen von Offline-Produkten früher und besser lesbar sind. Für mich wäre es ein zeitgemäßer, weil ressourcenschonender Mehrwert, wenn ich den "Spiegel" nur als Online-Abo beziehen und mir bei der Autofahrt einzelne Artikel vorlesen lassen könnte.

Christian Backen, Head of Digital Communications bei Publicis:
Wenn das Angebot echte Mehrwerte im Vergleich zur Print- oder öffentlichen Web-Ausgabe bietet: für Special Interest oder Location-based-Informationen, mobil aufbereitete Darstellung oder besondere Funktionen wie Dossiers, Alerts, Offline-Lesefunk.

Prof. Dr. Mario Fischer Institut für Technik & Markt Strategien (TMS):
Der Nutzen von Premium-Content muss für mich unmittelbar ersichtlich sein. Unspezifisch zu zahlen fällt mir schwer - für erkennbar themenrelevante Informationen sieht das anders aus.

Patrick Palombo, E-Commerce-Berater:
Paid Content muss bestimmte Merkmale erfüllen, dann wäre ich vielleicht auch bereit zu zahlen. Bekomme ich Informationen schneller, umfangreicher, exklusiver und Profil-adäquater? Wenn es klare Argumente gegen eine "Hauptsache, umsonst"-Mentalität gibt, dann sind es erkennbare und nutzbringende Mehrwerte.

Jörg Arnold, Geschäftsführer von W3Work:
Die größten Chancen für Paid Content sehe ich im mobilen Web. Wenn hier eine gute Mischung aus schicker und bequemer Bedienung, Mehrwert und unkomplizierten Abrechnungsvorgängen gelingt, werden Nutzer bereit sein, für Inhalte zu zahlen.

Michael Lausenmeyer, Operations Director Germany bei Experian:
Für sehr gut vorselektierte und kurz - auf den Punkt gebrachte - zusammengefasste wichtige Informationen, die das Business betreffen und allgemein von Bedeutung sind.

Christian Zimmer, Managing Director von Isobar Germany:
Für Themen, die mir in einer bestimmten Nutzungssituation einen subjektiv wahrgenommenen Mehrwert liefern.

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