18.03.2010 - Das soziale Netzwerk Myspace soll Nutzerdaten verkauft haben. Dies berichten übereinstimmend mehrere US-Medien sowie ein deutscher Branchendienst. Ein Myspace-Sprecher dementierte gegenüber ONEtoONE den vermeintlichen Datenskandal.
Die Berichte berufen sich auf ein Angebot auf der Website des US-Datendienstleisters Infochimps, auf der acht unterschiedliche Sätze von Daten aus dem so genannten "Activity Stream" der Myspace-Nutzer zum Verkauf angeboten werden, etwa geordnet nach US-Postleitzahlen. In dem "Activity Stream" können Nutzer ihre vernetzten Freunde über ihre aktuellen Tätigkeiten informieren. Infochimp aggregiert die Daten über die offene Schnittstelle von Myspace.
Nach Aussage der Myspace-Betreiber gebe es jedoch keine finanziellen Vereinbarungen zwischen ihnen und Infochimp. "Myspace verkauft keineswegs Daten und gibt auch keine vertraulichen Userdaten heraus", so ein Sprecher gegenüber ONEtoONE. Bei Infochimps Angebot handele es sich um öffentliche Daten, die über den Real-Time-Stream von Myspace frei zugänglich seien. Dazu könnten Status-Updates, Musik, Fotos und Videos gehören, die von den Myspace-Usern in ihrem Neuigkeiten-Stream öffentlich kommuniziert werden. Ob die Daten aus dem Stream öffentlich verfügbar sind, können die Nutzer über ihre persönlichen Datenschutz-Einstellungen bestimmen. "Die Daten der User, die die Datenschutz-Einstellungen des Neuigkeiten-Streams so angepasst haben, dass dieser nicht öffentlich einsehbar ist, fließen nicht in den Real-Time-Stream ein und bleiben vertraulich", so der Sprecher.
Myspace hatte im Dezember 2009 eine Reihe neuer Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces, abgekürzt APIs) eingeführt, die von den Mitgliedern für die Öffentlichkeit sichtbar gemachte Daten für Drittanbieter verfügbar machen. Das Netzwerk will damit offenbar zunächst einmal seine Reichweite vergrößern, denn die Technologie soll es ermöglichen, auf Myspace platzierte Inhalte Website-übergreifend zu verbreiten und Applikationen und Widgets zur Weiternutzung dieser Inhalte auch außerhalb der Plattform zu entwickeln. (re)
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