Versandhandel

QVC, HSE 24, Channel 21: Trend zum Zweit- und Drittkanal

01.03.2010 - Deutschlands größter Teleshopping-Sender QVC will im Herbst dieses Jahres mit einem zusätzlichen Kanal an den Start gehen. Geplant sind Themenshows als Alternative zum Hauptprogramm. Der Hang zum Zweitkanal ist mittlerweile zum Trend in der Branche avanciert. Ein Wettbewerber denkt nach ONEtoONE-Recherchen sogar schon über einen dritten Kanal nach.

Vorreiter des Trends zum Zweitkanal ist HSE 24. Der Sender schaltete bereits im Februar vergangenen Jahres HSE 24 Extra live. Bei HSE 24 wird nach Auskunft einer Unternehmenssprecherin bereits über einen dritten TV-Kanal nachgedacht, der aber nicht mehr in diesem Jahr kommen soll. Hintergrund sind die im digitalen Zeitalter vereinfachten Zugänge zu neuen TV-Plattformen. Bei HSE 24 Extra ist der Live-Anteil nicht so hoch wie im Mutterkanal. Bei dem angedachten dritten HSE-24-Sender könnte es sich um einen themenorientierten Kanal handeln, etwa einen Lifestyle- oder einen Handwerker-Kanal.

Erst im Herbst vergangenen Jahres war Channel 21 (vormals RTL-Shop) mit Channel 21 Express auf Sendung gegangen. Dort "laufen" allerdings nur Produktabbildungen ohne jegliche Form von Moderation. Nach Auskunft von Channel 21 soll in diese Form des Teleshoppings weiter investiert werden - trotz der wesentlich attraktiveren Einkaufsmöglichkeiten im Web. Zielgruppe von Channel 21 Express sind offenbar ältere Menschen, die nichts mit dem Internet zu tun haben wollen.

Beim neuen Sender von QVC soll es sich nach Auskunft des Unternehmens um eine "echte" inhaltliche Alternative zum jeweils laufenden Programm handeln. Der Name für den neuen QVC-Sender steht noch nicht fest. Laut QVC-Chef Dr. Ulrich Flatten soll der zweite Sender sukzessive über Satellit und digitale Kabelnetze verbreitet werden und mit "gezielten Themenshows" vor allem das Stammpublikum ansprechen. Inhaltlich dürfte der zweite Sender von QVC also HSE 24 Extra ähneln.

QVC kann sich die Investition in einen Zweitsender offenbar leisten. Nach Unternehmensangaben wuchs der Umsatz im Geschäftsjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 674 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um neun Prozent auf 116 Millionen Euro. Zum Vergleich: Nach Angaben des Versandhandelsverbands (BVH) sind 2009 im Teleshopping etwa 1,3 Milliarden Euro umgesetzt worden.

Zu verdanken hat QVC die positive Entwicklung vor allem der stärkeren Anbindung an das Internet. Die Online-Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 81,7 Millionen Euro um machen damit zwölf Prozent des Gesamtumsatzes aus. Mittelfristig will QVC diesen Anteil auf 30 Prozent erhöhen. Im vergangenen Jahr hatte QVC die Funktionalitäten des E-Shops ausgeweitet und eigene Social-Media-Aktivitäten über Facebook und Twitter gestartet. QVC-Kunden können nun durch Shopping- und Community-Features zum Beispiel Erfahrungsberichte austauschen oder eigene Fotos und Videos hochladen.

Ein weiterer Umsatztreiber ist laut QVC-Deutschland-Chef Flatten der Beauty- und Lifestyle-Bereich. Hier stieg der Umsatz um fast 50 Prozent auf knapp 170 Millionen Euro. Der Anteil am Gesamtumsatz erhöhte sich von 17 auf 25 Prozent.

Man darf also davon ausgehen, dass QVC in diese beiden Bereiche - nämlich E-Commerce und Beauty - weiter investieren wird. Ziel sei es, so Flatten, "mittelfristig auf allen wesentlichen Kommunikationskanälen - Fernsehen, Internet und Mobil - stark vertreten zu sein und uns als führender Multimedia-Versandhändler zu etablieren".

Ein paar Zahlen zur Einordnung: QVC beschäftigt in eigenen Call-Centern sowie in Logistik und Verwaltung insgesamt 3.440 Mitarbeiter und hat 2009 mehr als 14 Millionen Pakete aus dem Logistikzentrum in Hückelhoven versandt. In den Call-Centern in Bochum und Kassel wurden nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 26 Millionen Kundenanrufe entgegen genommen. Das Unternehmen zählt gut 5,8 Millionen Kunden. (te)

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