Versandhandel

Quelle Österreich ist am Ende

26.02.2010 - Das Schicksal von Quelle Österreich scheint besiegelt. Der Insolvenzverwalter des Versandhändlers hat die Verhandlungen mit den potenziellen Investoren Michael Lielacher und Gerhard Bruckberger abgebrochen. Der harsche Vorwurf des Insolvenzverwalters: Die Investoren hätten sich das Unternehmen samt der Kundendaten "unter den Nagel reißen" wollen.

Die Vorgeschichte in Kurzform: Nach der Insolvenz von Arcandor war auch Quelle Österreich in die Insolvenz gerutscht. Die Otto Group in Deutschland hatte frühzeitig abgewunken. Ende vergangenen Jahres keimte wieder Hoffnung auf. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Dr. Erhard Hackl hatte sich "der ,Börsenbulle' Lielacher, gemeinsam mit Gerhard Bruckberger, als Vertreter von ,namhaften österreichischen Investoren' - welche auch bis heute nicht bekannt sind - als Interessent gemeldet, und letztlich im Dezember 2009 ein nicht bindendes Angebot für Forderungen, Anlagevermögen, Kundendaten, Warenvorräte und Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in der Höhe von rund 51 Millionen Euro vorgelegt". Parallel dazu seien den Mitarbeitern und der Politik Hoffnung auf den Erhalt von Arbeitsplätzen in Linz gemacht worden. Es ging und geht um 500 Arbeitsplätze.

Am vergangenen Dienstag hatte Lielacher laut Insolvenzverwalter Hackl dann ein neues Angebot unterbreitet - in Höhe von nur noch 35 Millionen Euro. Hinzu gekommen sei, dass im neuen Angebot eine Absichtserklärung zur Weiterbeschäftigung von 500 Mitarbeitern gefehlt habe. Es sei nun offenkundig, "dass es Lielacher und Bruckberger ausschließlich um die Forderungen und die Kundendaten geht", so der Insolvenzverwalter. Oder anders ausgedrückt: Das bedeute, "dass sich Lielacher die Forderungen sowie die Kundendaten unter den Nagel reißen will".

Die Anschuldigungen des Insolvenzverwalters gehen aber noch weiter. "Lielacher spekuliert damit, nur mit Arbeitsplätzen winken zu müssen, um das Quelle-Vermögen auf Kosten der Konkursgläubiger fast geschenkt zu bekommen", sagte Masseverwalter Hackl. Seine Stellvertreter Mitterlehner und Zeitler ergänzten: "Möglich ist es auch, dass die Lielacher-Gruppe aussteigen will oder muss und den `schwarzen Peter` für das Scheitern des Kaufes uns Masseverwaltern zuspielen will." In Medienberichten bezeichnete Lielacher die Vorwürfe mittlerweile als "Unfug".

Wie auch immer: Die Konsequenzen sind eindeutig. Der Insolvenzverwalter kündigte an, nun die so genannte Zerschlagungsverwertung in Angriff zu nehmen. Es sei davon auszugehen, "dass ein Betrieb in Form eines Versandhandels am bisherigen Standort nicht mehr aufgenommen wird". (te)

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