26.01.2010 - Deepblue Networks (DBN), eine Hamburger Agentur für integrierte Kommunikation, überträgt für die Wohltätigkeitsorganisation Save the Children Funktionen des sozialen Online-Netzwerks Facebook wie "Kommentieren" und "Gefällt mir" durch Aufkleber in die Realität. Die Aktion soll auf die Risiken des sozialen Netzwerkens im Internet aufmerksam machen. Ausgangspunkt der Kampagne mit dem Namen "Fakebook" ist eine geheimnisvolle Postkarte.
Die Empfänger erhielten eine handgeschriebene Urlaubspostkarte, von einem ihnen unbekannten Absender, die mit dem Post Scriptum "Hast Du eigentlich auch so viele Freunde in Online-Netzwerken, dass Du den Überblick verloren hast?" schloss. Ein Anschlussmailing enthielt dann ein "Fakebook-Startpaket" mit Aufklebern und Ansteck-Buttons, mit denen die Empfänger Dinge im echten Leben "kommentieren" oder ihren Gefallen daran ausdrücken können. Ein Kampagnenvideo auf der zugehörigen Microsite zeigt, wie das aussehen kann: So klebt eine junge Frau unter einen Aufkleber mit der Aufschrift "Liebe ist für alle da" auf einem Laternenmast einen weiteren Aufkleber im Facebook-Layout mit der Aufschrift "Gefällt mir". Unter einer Haustürklingel hinterlässt sie per Sticker den schriftlichen "Kommentar": "Warum bist du nicht zuhause?"
[f1]Beide Mailings gingen zunächst einmal an 50 Entscheidungsträger und Multiplikatoren aus der Medien- und Kommunikationsbranche, wie Oliver Czok, Digitalvorstand von DBN, gegenüber ONEtoONE verriet. Der Clou: Die Postkarten wurden von einem DBN-Mitarbeiter händisch beschriftet und während seines Ski-Urlaubs aus Arosa verschickt. "Wir wollten bewusst ein reines Online-Thema aus dem Netz herausholen", sagt Czok.
Die Kampagne will darauf aufmerksam machen, dass Kinder heute zu viel Zeit am Computer verbringen. "Save the Children hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass mit der übermäßigen Nutzung von Online-Communitys durch Kinder und Jugendliche gewisse Risiken verbunden sind, ohne diese aber generell verteufeln zu wollen", so Czok. Die Microsite der Kampagne, deren URL die Empfänger der Kampagne im 2. Mailing erfahren haben, ist dem Facebook-Design nachempfunden, bietet aber dementsprechend in der unteren Leiste mit Menüpunkten wie Ausgehen, Ball spielen oder Fahrradtour Offline-Alternativen zum Online-Netzwerken an.
[f2]Save the Children bezeichnet sich selbst als größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt, die sich weltweit in mehr als 120 Ländern engagiert. Im Oktober 2009 hatte die Organisation angekündigt, durch eine Zusammenarbeit mit Deepblue Networks ihre Spendenvolumen deutlich erhöhen zu wollen. Der Fokus solle dabei insbesondere auf dem Internet und Social Networks liegen.
DBN zahlt die Aktion aus eigener Tasche. "Das ist als Pro-Bono-Aktion ein reines Investment von uns", sagt Czok. Insofern setzt die Agentur zunächst einmal auf die virale Verbreitung der Idee. "Wir fühlen uns in dem Kreis, den wir da angeschrieben haben, auch erst einmal ganz gut aufgehoben; das ist ja kein Thema, das man mit einer großen Kampagne totschlagen kann." Trotzdem habe die Agentur noch "ein paar Ideen in der Hinterhand". (re)
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