11.01.2010 - Der Internetkonzern AOL zieht sich aus Deutschland zurück. Die insgesamt 140 Mitarbeiter in den Büros in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München werden entlassen. Auch Niederlassungen in Spanien und Schweden werden geschlossen. In Großbritannien soll Personal reduziert werden. In den USA werden mehr als 500 Mitarbeiter entlassen und die Büros in Dallas und Seattle geschlossen.
Wie sich die Umstrukturierung auf die Geschäfte von AOL außerhalb den USA auswirkt, variiere von Land zu Land und unterliege den lokalen Gesetzen, so das Unternehmen in einem schriftlichen Statement. In Europa habe AOL in den meisten der elf Länder, in denen der Konzern vertreten ist, mit dem Beratungsprozess mit den Betriebsräten begonnen. Es seien Mitarbeiterversammlungen einberufen und die Folgen der Umstrukturierung kommuniziert worden. Wann die jeweiligen Büros geschlossen werden, verhandeln nun die Betriebsräte mit der Geschäftsführung, erklärte eine AOL-Sprecher gegenüber ONEtoONE.
"Diese Umstrukturierung ist nötig um das Unternehmen effizienter zu machen, Kosten zu sparen um so AOLs Zukunftsfähigkeit und Erfolg zu gewährleisten", heißt im offiziellen Unternehmens-Statement. AOL hatte bereits im November 2009 angekündigt, 200 Millionen US-Dollar sparen und die weltweite Belegschaft um ein Drittel verringern zu wollen. Im Rahmen eines "Voluntary Separation Programs" konnten sich seitdem AOL-Mitarbeiter in bestimmten Regionen für eine freiwillige Trennung von dem Unternehmen entscheiden. Sollte das Ziel von 2.500 Mitarbeitern durch das VSP nicht erreicht werden, würden unfreiwillige Kündigungen auf das Freiwilligen-Programm folgen. 1.100 Mitarbeiter hätten sich freiwillig gemeldet, so AOL.
Trotz der zuvor bekannten Pläne: Die Schließung von AOL Deutschland kommt für die Branche überraschend. Der Konzern hatte sich zuletzt innerhalb der Top Ten der größten deutschen Online-Vermarkter festsetzen können. Im aktuellen Internet Facts Ranking der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung liegt AOL auf Platz fünf der Internet-Werbevermarkter.
Der zu AOL gehörende Adserving-Dienstleister Ad-Tech ist von den Plänen nicht betroffen. Das Unternehmen hat gerade heute ein neues Rechenzentrum in Amsterdam in Betrieb genommen und reagierte damit auf das anhaltende Wachstum seines Adserving-Geschäfts. (re)
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