08.01.2010 - Glaubt man dem Statistischen Bundesamt, dann hat es den Versandhandel (inklusive Online-Handel) im vergangenen Jahr deutlich härter getroffen als gedacht. Um mehr als vier Prozent soll der Umsatz eingebrochen sein. Der Versandhandelsverband widerspricht allerdings vehement.
Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ging der Umsatz im "Internet- und Versandhandel", so die Definition, 2009 im Vergleich zu 2008 um 4,2 Prozent zurück. Im Allgemeinen wird dies nicht zuletzt auf die Insolvenz von Quelle zurückgeführt. Die Werte im Distanzhandel sind sogar noch schlechter als im Einzelhandel insgesamt. Dort betrug der Umsatzrückgang 2,5 Prozent. Das ist überraschend, da der Versandhandel sonst stets besser abgeschnitten hatte, als der Einzelhandel insgesamt.
Wie das allerdings mit Statistiken so ist, haben sie alle einen kleinen oder größeren Haken. Die Schätzung von Destatis beruht lediglich auf Daten für die Monate Januar bis November. Das allein dürfte jedoch kein Problem sein. Schwerer wiegt, dass das Bundesamt ausschließlich die Steuertabellen auswertet und lediglich jene Unternehmen dem Versandhandel zurechnet, die ihren Schwerpunkt (mehr als 50 Prozent) im Versandhandel haben und außerdem in Deutschland Steuern zahlen. So werden beispielsweise die Umsätze von Amazon nicht erfasst; ebenso fallen Online-Newcomer wie C&A aus der Statistik.
"Das Bundesamt erfasst nicht alle Versandhandelsumsätze als Versandhandelsumsätze", sagte dazu ein Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (BVH). "Auch die immer wichtiger werdenden Online-Umsätze mit Waren werden nicht vollständig erfasst." Der Verband bleibt bei seiner Prognose, wonach die Versandhandelsumsätze 2009 im Vergleich zu 2008 um 1,7 Prozent gestiegen sind. Genaue Zahlen will der BVH Ende Januar/Anfang Februar vorlegen. (te)
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