Existenzgründung

Start-up - Wenn nicht jetzt, wann dann?

28.12.2009 - Zahlreiche Dialogunternehmen versuchen, sich mit neuen Ideen am Markt zu etablieren, und begreifen die Wirtschaftskrise mehr als Chance denn als Hemmnis.

Für ihren Weg in die Selbstständigkeit hat sich Tanja Bange eine unruhige Zeit ausgewählt. Mitten in der Wirtschaftskrise, im Oktober 2008, gründete sie ihr Unternehmen Can Do Direct. Und Bange ist kein Einzelfall. In einer schwierigen Zeit, in der Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit über Nacht Realität werden können, versucht eine Vielzahl von Menschen, ihr Leben in puncto Arbeit selbst in die Hand zu nehmen, und setzt eigene Ideen in Form von Unternehmensgründungen um. Laut einer Statistik des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn wurden im ersten Halbjahr 2009 rund 208.000 neue Unternehmen gegründet. Das stellt ein geringfügiges Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar.

Dass die zahlreichen Ideen manchmal jedoch zu kurz gedacht sind und nicht das Potenzial haben, um Gründer mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise aus der Verlust- in die Gewinnzone zu bugsieren, wird als Kehrseite der Medaille sichtbar. Denn der große Traum der Selbstständigkeit kann sich schnell in einen Albtraum verwandeln, der dann in Form einer Insolvenz mit anschließender Liquidation des Unternehmens zu Tage tritt. So ergangen ist das laut IfM im ersten Halbjahr 2009 zahlreichen Unternehmern. Die Zahl der Liquidationen schlugen für den genannten Zeitraum mit rund 202.000 hoch zu Buche. Positiv sei jedoch, so das IfM, dass diese Zahl gegenüber 2008 um rund 2,8 Prozent gesunken sei.

Dass es in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht unmöglich ist, erfolgreich ein Unternehmen zu gründen, zeigt der Gründungssaldo der Statistik. Dieser setzt sich aus der Differenz von Unternehmensgründungen und Liquidationen zusammen und ist gegenwärtig mit einer Zahl von rund 6.000 positiv bewertet. Aufgrund der schlechten konjunkturellen Lage rechnete das IfM für das zweite Halbjahr 2009 einerseits mit dem fortgesetzten Anstieg der Gründungen von Unternehmen, insbesondere aus der Arbeitslosigkeit heraus, andererseits aber auch mit steigenden Insolvenzen und Liquidationen.

Die Krise als Chance begreifen

Tanja Bange jedenfalls bereut den Schritt in die Selbstständigkeit bis heute nicht und sieht die Krise mehr als Chance denn als Hemmnis. Sie hat den Einstieg mit ihrem Unternehmen Can Do Direct geschafft. Knapp acht Jahre lang war sie im Direktmarketingbereich tätig und sammelte Know-how, bevor sie sich Mitte 2008 sagte: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"

[f2] Die Gründung, deren Name als Ableitung von US-Präsident Barack Obamas Wahlspruch "Yes we can" verstanden werden kann, ist ein Ein-Frau-Direktmarketing-Unternehmen. Es versteht sich als Dienstleistungsanbieter, dass ein Portfolio, angefangen bei der Adressenvermittlung im pos-talischen Bereich und Beilagenmarketing, über E-Mail-, Telefon- und Online-Marketing, bis hin zu Co-Sponsoring, Co-Registrierung und Displaywerbung anbietet. Zu den Kunden, die Bange über Empfehlungen oder Netzwerke generiert, zählen bundesweit ansässige Unternehmen überwiegend aus dem B-to-C-Bereich wie Telekommunikations- und Gewinnspielanbieter sowie Universalversender und Verlage. Bange sieht die Vorteile ihres Unternehmens vor allem in der Angebotsvielfalt und der Kundenorientierung. So sei sie für ihre Kunden rund um die Uhr erreichbar und könne für diese kurzfristig agieren.

[hl] Widrigkeiten einplanen[/hl]Dass man sich bei der Gründung eines Start-ups jedoch auf vorher nicht einkalkulierbare Widrigkeiten einstellen muss, zeigt das Beispiel von Can Do Direct gut. Neben der Krise hatte Bange 2009 mit der neuen Bundesdatenschutznovelle und deren Regelungen zu kämpfen. "Der Sommer war sehr ruhig", sagt sie, "die Unternehmen waren stark verunsichert, wodurch die Beratung auf Dienstleisterseite zunehmend schwerer wurde." Um sich aus der prekären Situation herauszumanövrieren, verlegte Bange kurzerhand ihren Schwerpunkt von der Adressvermittlung im postalischen Bereich verstärkt auf Online- sowie Telefonmarketing und Beilagenstreuungen, wo die neuen Opt-in-Regelungen nicht greifen. Die Strategie, in die Richtung zu gehen, in der eine Nachfrage vorhanden ist, zahlt sich bisher aus: "Ich konnte mich gut durchs Jahr manövrieren und musste keine Verluste hinnehmen."

Für 2010 hofft Tanja Bange, ihren Weg mit dem Direktmarketing-Unternehmen Can Do Direct weiter positiv fortsetzen zu können. Neben den Umsätzen, die weiter steigen sollen, strebt sie, wenn alles läuft wie geplant, ein personelles Wachstum an.

Ihr Guide im New Marketing Management - ab 6,23 im Monat!

Hat Ihnen diese Beitrag weiter geholfen? Dann holen Sie sich die ONEtoONE-Premium-Mitgliedschaft. Sie unterstützen damit die Arbeit der ONEtoONE-Redaktion. Sie erhalten Zugang zu allen Premium-Leistungen von ONEtoONE, zum Archiv und sechs mal im Jahr schicken wir Ihnen die aktuelle Ausgabe.

Diskussion:
www.hightext.de

HighText Verlag

Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling

Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de

Kooperationspartner des

Folgen Sie uns:



Besuchen Sie auch:

www.press1.de

www.ibusiness.de

www.neuhandeln.de