Blogeintrag

Kassaei wirft hin - ein Sieg für die klassischen Werber?

05.08.2009 - Ein weiteres Mal hat (Noch-)ADC-Sprecher Amir Kassaei, Top-Kreativer von DDB, für einen Paukenschlag gesorgt. Nachdem in den letzten Monaten wiederholt seine Vorstöße in Sachen Effizienzkriterien, Agenturindex und sein Bon Mot der "Zombie-Kreationen" die Schlagzeilen bestimmt haben, nun also die Ankündigung seines Rücktritts. Diesen soll er nach übereinstimmenden Berichten verschiedener Branchenmedien via E-Mail aus seinem Urlaub an seine Vorstandskollegen übermittelt haben.

Auch wenn der Grund im Finanzgebahren des Art Director's Club liegen soll: Ich finde das inkonsequent und mutlos. Kassaei hat mit seinen provokanten Thesen und Forderungen die richtigen Debatten über die Rolle von Werbung in unserer Zeit angezettelt. Über die Art und Weise seines Vorgehens kann man sicher streiten. Allein: Mit seiner Wahl musste jedem klar sein, dass hier kein Chefunterhändler, sondern ein streitbarer Vordenker an die Spitze der Kreativen gehievt wurde. Sicher, er hätte wissen müssen, dass ein wenig diplomatische Schule und taktisches Vorgehen mehr Unterstützer für seine Anliegen gebracht hätten. So war es wenig verwunderlich, dass sich Vertreter eines scheinbar immer noch gut funktionierenden Systems, die Thesen wie "Werbung funktioniert nur noch, wenn sie nicht als Werbung daher kommt" (so Kassaei unlängst beim DMMK in Berlin) nur wenig abgewinnen können, offen oder auch versteckt gegen sein Vorgehen und seine Ansichten opponiert haben.

Dass sich das Rad aber nicht zurückdrehen lässt und vieles von dem, was Kassaei zur Diskussion gestellt hat, weiter die Schlagzeilen bestimmen wird, ist für mich unstrittig. Auch dass Werbeversprechen ausgedient haben und Unternehmen mehr denn je an ihrer Philosophie, ihren Produkten und ihrer Glaubwürdigkeit arbeiten müssen, wird all diejenigen, die sich heute über seinen Abgang freuen schon bald auf den Boden der neuen Tatsachen zurückholen. (Christoph Salzig)

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