Liberalisierung

TNT Post: Raus aus dem Wettbewerbssumpf

30.11.2009 - Mario Frusch will einfach nicht locker lassen. Der Chief Executive Officer der TNT Post Deutschland fordert unablässig bessere politische Rahmenbedingungen für den Postmarkt und droht auch der neuen Bundesregierung indirekt mit einem Rückzug aus Deutschland. Gemeinsam mit mehreren gewichtigen Verlagshäusern hat der niederländische Briefdienstleister die so genannte Mail Alliance ins Leben gerufen. Welche Rolle die TNT Post in dieser Allianz spielt, was Frusch in Deutschland alles vorhat und warum er so verbissen kämpft, lesen Sie im Interview.

Herr Frusch, worin genau besteht denn Ihre Mail Alliance, und wer macht alles mit?
Mario Frusch:
Vorab möchte ich eines deutlich machen: Die Vision hinter einer "Mail Alliance" stammt nicht allein von TNT Post - zu den "Founding Fathers" der "Mail Alliance" gehören neben uns mehrere führende Verlagshäuser, mit denen wir diese Idee gemeinsam durchdacht und initiiert haben. Kerngedanke der "Mail Alliance" ist es, über eine intensive Kooperation und Bündelung der jeweiligen Kräfte und Kompetenzen eine bundesweite Systempartnerschaft am Briefmarkt zu etablieren. Wir arbeiten an einer starken Verbindung: Know-how, Netze und IT-Systeme der Partner sollen systematisch miteinander verknüpft werden, um bundesweit eine leistungsstarke und flächendeckende Briefzustellung anzubieten. Damit schaffen wir eine echte und greifbare Alternative zur Deutschen Post AG.
Mit ihrem immensen Wettbewerbsdruck und dominanten Verhalten trieb die Deutsche Post AG die Wettbewerber erst ins Elend - jetzt treibt sie uns zusammen: Wir ziehen gemeinsam an einem Strang, um uns aus dem Wettbewerbssumpf zu befreien. Dafür führen seit mehreren Monaten verschiedene Briefdienste konstruktive Gespräche. Bei diesen Gesprächen sind wir in guter Gesellschaft: Die Verlagsgruppen Madsack und Georg von Holtzbrinck sind von Anfang beteiligt, aber auch weitere renommierte Verlagshäuser sind mit von der Partie. Allesamt erfolgreiche Briefdienstleister, die durch einen Schulterschluss nur gewinnen können. Bei den Gesprächen sind wir schon soweit vorangeschritten, dass wir uns ganz konkret mit operativen Fragen befassen.

Sind Sie offen für weitere Mitglieder?
Frusch:
Die "Mail Alliance" basiert auf einer Vision. Die Vision, dass die Wettbewerber von heute die Partner von morgen werden. Dass wir die verschiedenen Kompetenzen nutzen und uns gegenseitig stärken. Die Vision, dass es zu einem Schulterschluss kommt zwischen uns alternativen Briefdienstleistern. Nur gemeinsam haben wir die Chance, erfolgreich den Markt zu bewegen angesichts eines de facto-Monopolisten Deutsche Post AG, der noch immer einen Marktanteil von über 90 Prozent besitzt. Und das beantwortet auch Ihre Frage: Wir glauben an die bundesweite Vernetzung freier regionaler und lokaler Briefunternehmen, an die effiziente und effektive Organisation unserer regionalen und bundesweiten Sendungsvolumina, an gemeinsame logistische Strukturen und Services, von denen jeder Partner profitieren kann - und damit am Ende auch unsere Kunden.

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