Bonuskarten in der Krise?

28.10.2009 - Die beiden Vorteilsprogramme Happy Digits und Südbest stehen vor dem Aus: Bei Happy Digits können die Mitglieder keine Punkte mehr sammeln, Südbest-Betreiber EnBW hält eine Weiterführung seiner Kundenkarte für "nicht mehr vertretbar".

Dass in wirtschaftlich kritischen Zeiten die Unternehmen viel daransetzen, ihre Kunden an sich zu binden, ist in der Welt des Marketings altbekannt. Umso erstaunlicher, dass das Kundenbindungsinstrument Bonusprogramm in jüngster Zeit zwei Einstellungen zu verzeichnen hatte.

So haben die Kunden von Happy Digits ausgesammelt. Die stationären Handelspartner, wie etwa der Sportartikelhändler Runners Point, der Autoverleiher Sixt und die Hotelkette Best Western, sind bereits aus dem Programm ausgestiegen. Ab dem 1. Dezember können dann auch bei den Online-Partnern des Programms keine Punkte mehr gesammelt werden, wie ein Sprecher der Betreiberfirma Customer Advantage Program (CAP) gegenüber ONEtoONE bestätigte.

"Der Betrieb von Happy Digits wird nicht eingestellt", die Punkte bleiben laut dem Sprecher zwar vertragsgemäß einlösbar. Dass das Programm noch einmal reanimiert wird, erscheint zurzeit jedoch fraglich.

Das Schicksal von Happy Digits dürfte eng mit der Krise von Karstadt zusammenhängen: Zu Anfang des Jahres hatte der Handelskonzern von der Telekom einen 51-prozentigen Anteil an dem Programm übernommen und war für kurze Zeit alleiniger Besitzer von CAP. Ende Februar stieg das Unternehmen wieder aus.

Auch der Baden-Württembergische Energieversorger EnBW wird seine Kundenkarte Südbest zum 31. Dezember einstellen. Über das lokale Programm konnten Kunden Punkte beim Einkauf im stationären Handel sammeln, die dann etwa mit der Stromrechnung verrechnet wurden. Von September 2006 an gab EnBW mehr als 400.000 Karten aus. Nun sei eine Weiterführung "angesichts der Situation am Kundenkartenmarkt nicht mehr vertretbar", so das Unternehmen. Ein Sprecher nannte auf die Frage nach Gründen für die Einstellung gegenüber ONEtoONE lediglich "ergebnisstrategische Überlegungen".

"Keine generelle Krise"

Jan Möllendorf vom Dienstleister Defacto, der für die Dialog-Kommunikation von Südbest verantwortlich zeichnete, sieht in der Entwicklung jedoch keine generelle Krise der Kundenkarten: "Gegen solch eine Pauschalaussage wehre ich mich." Den Start einer Vorteilskarte vom Medienkonzern Springer sieht Möllendorf als einen Beleg für das weiterhin bestehende Potenzial. (re)

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