20.10.2009 - Das Schicksal von Quelle Deutschland ist besiegelt. Der Universalversender wird abgewickelt. Am Ende hat sich offenbar niemand gefunden, der für das Factoring gerade stehen wollte. Was dies für die verbliebenen 7.000 Beschäftigten bedeutet, die bis zuletzt auf eine Rettung gehofft haben, ist offen. Hoffnung besteht weiterhin für den Teleshoppingsender HSE 24, die Spezialversender und die Auslandsgesellschaften von Quelle. Die Otto Group hat bereits Interesse an einzelnen Primondo-Teilen bekundet.
Der Insolvenzverwalter der Unternehmen der Arcandor-Gruppe, Dr. Klaus Hubert Görg, hatte Montagabend den Gläubigerausschuss darüber informiert, dass die Verkaufsanstrengungen für Quelle Deutschland erfolglos waren. Eine wesentliche Ursache war demnach, dass die für eine Übernahme des Versandhändlers notwendige Einigung über das Factoring ab dem 1. Januar 2010 nicht erzielt werden konnte. Die Insolvenzverwalter und der Gläubigerausschuss sehen keine Alternative mehr zur Abwicklung von Quelle Deutschland.
"Der Versand- oder Distanzhandel funktioniert ohne solide finanzierte Ratenzahlungssysteme nicht", so Dr. Jörg Nerlich, Beauftragter des Insolvenzverwalters für den Primondo-Verbund. "Deshalb haben Bieter bei ihren Angeboten die Geschäftstätigkeiten der Quelle Deutschland ausgeschlossen."
Quelle konnte nach dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens fortgeführt werden, da die Banken einen so genannten Massekredit als zusätzliche Sicherheit in Höhe von 50 Millionen Euro gewährt hatten. Eine Mitschuld am Scheitern von Quelle Deutschland gibt der Insolvenzverwalter den Medien. Die andauernde öffentliche Debatte über das Factoring habe die Kundschaft von Quelle verunsichert, so Görg. Deshalb hätten alle Bieter größtes Interesse daran gehabt, den Primondo-Verbund unverzüglich mit gesichertem Factoring zu übernehmen, um zeitgerecht bis Ende Oktober 2009 die Aktionsketten für Frühjahr/Sommer 2010 und das laufende Geschäftsjahr eigenverantwortlich anstoßen zu können.
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