"Einfach mal probieren"

24.05.2009 - Die Bundesnetzagentur hat eine neue Studie zum Briefmarkt veröffentlicht.

Firmen, die in Deutschland Briefe versenden, ist die zuverlässige, unbeschädigte und pünktliche Zustellung ihrer Sendung zwar am wichtigsten. Doch entscheidend für die Wahl des Postdienstleisters ist vor allem der Preis. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie "Nachfrage nach Postdienstleistungen von Geschäftskunden", die jetzt von der Bundesnetzagentur vorgestellt wurde. Für die Erhebung wurden von dem Beratungsunternehmen WIK-Consult im Auftrag der Regulierungsbehörde zwischen Oktober 2008 und März dieses Jahres 500 Firmen mit mehr als 49 Mitarbeitern befragt. Zusätzlich wurden Interviews mit zehn Großversendern geführt. Damit liegt erstmals eine unabhängige, repräsentative Untersuchung des Briefmarktes aus Sicht von Geschäftskunden vor.

Nach Angaben von Antonia Niederprüm, einer der Autorinnen der Studie, versenden die befragten Firmen etwa 60 Prozent aller innerhalb Deutschlands verschickten Briefe. "Die Studie ist nicht repräsentativ für den gesamten deutschen Briefmarkt, weil sie sich auf das Segment der individuellen Geschäftsbriefe konzentriert und keine Aussagen zum Markt der Direktwerbebriefe macht", erläuterte Niederprüm auf der World Mail & Express Conference in München, wo sie die Studie vorstellte. Dennoch, oder gerade deshalb, hat die Studie es in sich. Denn die Erhebung zeigt, was Firmen, die Geschäftsbriefe versenden, von ihren Postdienstleistern erwarten und welche Erfahrungen sie mit der Deutschen Post und ihren privaten Wettbewerbern bisher gemacht haben.

Zufriedene Kunden Entgegen dem weit verbreiteten Vorurteil, dass die Qualität privater Briefdienste schlechter sei als die der Deutschen Post AG, gibt es in der jetzt vorgelegten Studie dafür keine Anhaltspunkte. Mehr als die Hälfte aller Befragten hat Erfahrungen mit Wettbewerbern der Deutschen Post gesammelt. Und die Postnutzer sind allgemein "zufrieden" oder "sehr zufrieden" mit ihrem bisherigen Dienstleister - unabhängig davon, ob sie das marktbeherrschende Unternehmen aus Bonn oder einen der kleinen Wettbewerber nutzen. Nur acht Prozent gaben an, in diesem Jahr wieder wechseln zu wollen. Bei denen, die gewechselt haben, gaben zwei Drittel der Befragten niedrigere Kosten als Grund für den Wechsel des Dienstleisters an. 60 Prozent wollten private Briefdienstleister "einfach mal probieren" oder auch ein Druckmittel in Verhandlungen mit der Deutschen Post haben. Immerhin 45 Prozent erhofften sich vom Wechsel Verbesserungen im Kundenservice. "Nur 2,6 Prozent wechselten den Anbieter, weil sie ihren bisherigen Dienstleister als unzuverlässig betrachteten", heißt es in der Studie. Drei Viertel aller Befragten gaben an, dass sie bei einer Preiserhöhung von 10 Prozent wechseln würden. Schon bei 5 Prozent Preisvorteil waren es gut 40 Prozent. Bei einer 20-prozentigen Erhöhung sind es über 90 Prozent.

Dadurch, dass die Studie neben ihrer Primärerhebung auch verschiedene Untersuchungen zum Briefmarkt zusammenfasst, gibt sie zusätzlich einen Überblick über die Verteilung und Entwicklung der Marktanteile im deutschen Postmarkt. So schätzen die Autoren auch die Marktanteile einzelner privater Briefdienste. Sie geben den Umsatzanteil von TNT Post im Bereich der adressierten Briefe bis 1.000 Gramm mit 1,9 Prozent an, von Prime Mail mit 0,3 Prozent und von Citipost Hannover mit 0,2 Prozent. Mengenanteile werden für Citipost Hannover (0,3 Prozent), Arriva (0,2) und Logistik Mail Factory (0,1) genannt. Weitere Firmen werden aufgrund mangelnder Größe nicht aufgeführt. lmc

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