02.06.2009 - Der IT-Konzern Microsoft hat seine neue Internet-Suchmaschine Bing in einer ersten Test-Version gestartet.
Das Redmonder Unternehmen positioniert das neue Angebot als Hilfe bei täglichen Entscheidungsfindungen. Microsoft konzentriert sich dabei auf vier, wirtschaftlich besonders interessante Bereiche: Kaufentscheidungen und Online-Shopping, Reiseplanung, Gesundheitsinformationen sowie die Suche nach lokalen Unternehmen. Bing bietet den Nutzern dafür die strukturierte Darstellung der Suchergebnisse in Kategorien, die Auflistung ähnlicher relevanter Suchergebnisse sowie eine "Instant Answers"-Funktion, die sofort Antworten liefert.
Bing ist als "finales Produkt" derzeit nur in der US-Version verfügbar. Die deutschsprachige Version befindet sich noch in der Beta-Phase. Die deutschen Surfer können jedoch zumindest die US-Version von Bing testen, indem sie über den entsprechenden Menüpunkt die Ländereinstellung ändern. Medienberichte unkten, für die aktuelle deutsche Version sei nur Microsofts alte Suchmaschine Live Search mit einem neuen Lay-Out versehen worden. Die veränderte Darstellung der Such-Ergebnisse inklusive der "Instant Answers" ist jedoch auch schon in Deutschland umgesetzt. Ebenfalls integriert sind die Ergebnisse des Shopping- und Bewertungsportals Ciao, das Microsoft im vergangenen Oktober übernommen hatte. Die Ciao-Datenbank ist in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, den Niederlanden und Schweden in Bing eingebunden und hat dort den MSN Shopping-Kanal ersetzt.
[f1]Wann den Nutzern in Deutschland das endgültige Produkt zur Verfügung stehen wird, ist nach Angaben einer Unternehmenssprecherin noch nicht klar. Microsoft habe jedoch bereits damit begonnen, ein Suchtechnologiezentrum in München einzurichten. "Die heutige Internetsuche muss noch viel stärker in Richtung größtmögliche Effizienz für den User und Relevanz der Suchergebnisse entwickelt werden", sagte Dorothee Ritz, Chefin der Consumer- und Online-Sparte von Microsoft Deutschland. "Mit Bing werden wir in Deutschland genau daran in den kommenden Monaten und vor allem dank unseres deutschen Suchtechnologiezentrums mit Hochdruck arbeiten." Die Vermarktung der Suchwort-Anzeigen von Bing soll in Deutschland weiterhin über Yahoo Search Marketing stattfinden. "Wir sind damit sehr zufrieden", so eine Microsoft-Sprecherin. Ein eigenes Verkaufsteam sei zurzeit nicht geplant. Auch über einen Start von Microsofts Cashback-Programm in Deutschland sei nichts bekannt. In den USA bietet der IT-Konzern den Nutzern seiner Suchmaschine seit einem Jahr werbefinanzierte Rabatte an. Microsoft gibt dabei einen Teil des Geldes, das es von seinen Geschäftskunden für deren Werbeanzeigen im Umfeld seiner Internet-Suche erhält, an die Nutzer weiter.
[hl]Bis zu 100 Millionen US-Dollar fürs Marketing[/hl]Mit Bing unternimmt Microsoft erneut den Versuch, auf dem Suchmaschinen-Markt Fuß zu fassen. Das vorherige Angebot Live Search konnte sich nie wirklich durchsetzen. Im Auftrag des Bitkom hat der Marktforscher Comscore ermittelt, dass Microsofts Suchdienst im Zeitraum von März 2008 bis März 2009 weltweit etwa 2,8 Prozent aller Web-Suchanfragen für sich verbuchen konnte. Der übermächtige Konkurrent Google erzielte demgegenüber einen Marktanteil von 62 Prozent, Yahoo immerhin noch 10 Prozent. Um diese Kräfteverhältnis zu ändern - Medienberichten zufolge würde Microsoft-Chef Steve Ballmer bereits das Erreichen eines Marktanteils von 20 Prozent als Erfolg werten - will Microsoft ordentlich Geld ins Marketing stecken. Laut der Fachzeitschrift Advertising Age soll die Agentur JWT für Microsoft Werbemaßnahmen mit einem Budget von 80 bis 100 Millionen US-Dollar durchführen.
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