Hermes: Teilrückzug aus Österreich

14.04.2009 - Die Hermes Logistik Gruppe (HLG) reduziert ihr Engagement in Österreich. Laut Branchenbeobachter Horst Manner-Romberg liegt der Grund dafür in einem Defizit von 30 Millionen Euro.

Gut zwei Jahre nach dem Start nutzt die Otto-Tochter Hermes in Österreich von Juni an wieder die Paketdienstleistungen der Österreichischen Post. Nach Auskunft von Martin Frommhold von der HLG betrifft der Auftrag die letzte Meile im B-to-C-Geschäft. Im C-to-C-Geschäft bedient sich Hermes Österreich nun auf der letzten Meile der Unterstützung des DPD.

Die Österreichische Post zeigte sich über den Auftrag naturgemäß hocherfreut und erwartet pro Jahr einen Volumenzuwachs von mehreren Millionen Paketen. "Nach dem notwendigen Schock zum Ende des Jahres 2007 haben wir heute ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau und sind der Qualitäts-Benchmark in der Paketbranche", so Paketvorstand Carl-Gerold Mende. Mit Schock meint Mende den Verlust des Kunden Quelle, der zu Hermes gewechselt war. Laut Frommhold von der HLG werde Quelle aber nun nicht wieder zur Österreichischen Post zurückgehen: "Die Übereinkünfte mit Versandhändlern bleiben von dem Auftrag an die Österreichische Post unberührt."

Die HLG hatte sich innerhalb kürzester Zeit unter anderem mit offensiven Werbeaktionen in Österreich einen Marktanteil von 38 Prozent aufbauen können. Laut Horst Manner-Romberg musste sich Hermes dieses Geschäft allerdings teuer erkaufen. Er spricht mit dem Verweis auf "Marktbeobachter" von einem Defizit seit dem Start in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro. Hermes-Mann Frommhold mochte diese Summe zwar nicht bestätigen, räumte allerdings hohe Kosten beim Aufbau eines Zustellnetzes ein.

Laut Manner-Romberg erwirtschaftete Hermes Österreich im Geschäftsjahr 2008/2009 (bis Ende Februar) einen Umsatz von 50 Millionen Euro und transportierte 17 Millionen Pakete. Bei der Österreichischen Post hingegen sei der Spartengewinn um mehr als 25 Prozent (12,8 Millionen Euro) eingebrochen.

HLG-Sprecher Frommhold hebt nach dem Teilrückzug aus Österreich immer wieder hervor, dass sich im Prinzip nichts ändern werde. Die Kunden würden schließlich auch weiterhin Hermes-Pakete bekommen. Letzlich würden sogar die Vorteile überwiegen. "Wir selbst konzentrieren uns auf das Paket-Shop-Geschäft und bauen das Netzwerk von 1.200 auf bis zu 1.600 Shops aus." Durch die Kooperationen mit DPD und ÖPAG werde es Hermes möglich, sowohl die Kostenstruktur als auch das Netz zu optimieren. Diese Formen der Zusammenarbeit von Dienstleistern seien international üblich. Frommhold: "So arbeiten wir auch in anderen europäischen Ländern mit DPD oder nationalen bzw. internationalen Post-Anbietern zusammen. Für den Kunden sind dabei ausschließlich die vereinbarten Qualitätsstandards relevant." (te)

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