05.02.2009 - Mit der so genannten "De-Mail" will die deutsche Bundesregierung von 2010 an den elektronischen Nachrichtenversand sicherer und zuverlässiger machen. In einem vom Innenministerium geplanten Gesetz sollen die Anforderungen an das neue Medium und an seinen Betrieb definiert werden.
"So einfach wie E-Mail, so sicher wie Papierpost" soll die De-Mail laut einer Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern (BMI) werden. Um dies zu garantieren, sollen zum Einen die Anbieter staatlich geprüft und akkreditiert werden, zum Anderen wird für die Nutzer bei der Eröffnung eines Postfachs eine sichere Identifizierung z.B. durch die Vorlage des Personalausweises erforderlich sein. Denkbar sei auch eine Authentifizierung durch den elektronischen Personalausweis, der am 1.11.2010 eingeführt werden soll, so eine BMI-Sprecherin gegenüber ONEtoONE. Die De-Mail-Anbieter müssen bei einer Prüfung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik strenge Auflagen in den Bereichen IT-Sicherheit und Datenschutz erfüllen und die technische Zusammenarbeit mit den De-Mail-Diensten anderer Anbieter nachweisen.
Die De-Mail soll vieles möglich machen, was heute laut BIM mangels erforderlicher Sicherheit, Verbindlichkeit und Vetraulichkeit im Internet in der Regel nicht möglich sei - so z.B. der Versand von Rechnungen, Bescheinigungen, vertrags- und geschäftsrelevanten Unterlagen und vertraulichen Dokumenten. Mit dem Projekt will Deutschland auch eine Vorreiterrolle in der elektronischen Geschäftswelt einnehmen. Nach Einschätzungen des Ministeriums bietet das Medium bei Verwaltung, Wirtschaft und Bürgern ein Einsparpotenzial von einer bis 1,5 Milliarden Euro jährlich. Außerdem werde die Abwicklung von Geschäften für alle moderner, einfacher, schneller und komfortabler. "Mit De-Mail wollen wir für alle Bürgerinnen und Bürger eine einfache Möglichkeit schaffen, im Internet zuverlässig, sicher und vertraulich zu kommunizieren", sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble.
Das vom BMI vorgelegte und nun vom Kabinett gebilligte Papier trägt den Titel "Gesetzentwurf zur Regelung von Bürgerportalen" - dies aber nur, weil die Idee des Bürgerportales am Anfang der Diskussion gestanden habe, so die BIM-Sprecherin. Mittlerweile sei der Gedanke der De-Mail in der Vordergrund gerückt.
Im Sommer des laufenden Jahres soll die De-Mail in Friedrichshafen einen ersten Pilottest durchlaufen. Dabei arbeitet die Bundesregierung unter anderem mit den Unternehmen 1&1 Internet und dessen Marken Web.de und GMX sowie der Telekom-Tochter T-Systems zusammen. (re)
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