Auf Nummer sicher

28.01.2009 - Ein Kommentar von Elisabeth Zibulla, Redakteurin von ONEtoONE, zum Thema Strichcodes. Verbraucher entdecken Barcodes für sich - und stellen damit Markenartikler vor neue Herausforderungen.

Ihren Anfang nahm die Entwicklung im Jahr 1974: Damals wurde Wrigley`s Kaugummi mit einem Barcode versehen und feierte damit Premiere als erstes gescanntes Markenprodukt. Inzwischen ist es längst Usus, dass bei jedem Einkauf sämtliche Artikel durch den Scanner gezogen werden und die Kassiererin lediglich bei technischen Störungen nach hinten ruft: "Erna, wat kostet dat Klopapier?"Wird ein Produkt erst durch den Scanner gezogen, hat der Käufer seine Kaufentscheidung längst gefällt. Dem Händler bietet die Produktkennzeichnung (IAN für International Article Number) den Vorteil, stets zu wissen, wann und für wie viel Geld er ein Produkt verkauft hat.

Dem Verbraucher dagegen waren Strichcodes bislang von keinerlei Nutzen. Doch aktuell wird die Nummer als kosteneffektive Lösung dafür entdeckt, wie der Wissensdurst der Konsumenten gestillt werden kann. Portale wie Codecheck, eine Produktdatenbank im Internet, die mit Unterstützung der User über Inhaltsstoffe und Eigenschaften von Artikeln hinter ihren dazugehörigen Barcodes aufklärt (S. 28), etablieren inzwischen eine mobile Variante. Künftig können Verbraucher, die etwa vorm Kosmetikregal stehen, mit ihrem Handy also die betreffenden Barcodes eingeben und aus einer stetig wachsenden Datenbank Wissen über Bodylotion und Co. erhalten. Für die Verbraucher bedeutet die Möglichkeit der detaillierten Produktinformation eine völlig neue Form der Einflussnahme. Zudem erziehen sich die Konsumenten selbst zu Experten, indem sie sich beispielsweise darüber austauschen, welche befremdlich klingenden Inhaltsstoffe Allergien auslösen können. Das könnte eine stärkere Abkehr vom Vertrauen zu Markenartiklern bewirken, die ihre Produkte mit nicht nachvollziehbaren Eigenschaften bewerben. Lese ich etwa auf einer Handcremetube "Milchproteine und kostbares Mandelöl verwöhnen Ihre Haut", erwarte ich entsprechende Ingredienzen auch auf der Liste der Inhaltsstoffe. Lese ich dort stattdessen aber von Zutaten wie Butylparaben und Sine Adipe Lac, schwirrt mir der Kopf: Wenn ich nicht einmal weiß, was das ist, woher soll ich dann wissen, ob es gut für mich ist? Dass der Kunde sich im Supermarkt nicht mehr passiv Werbebotschaften aussetzen möchte, sondern genau wissen will, was in seinem Wagen landet, sollten Markenartikler als Herausforderung begreifen - und dazu übergehen, transparente Produktwerbung zu machen, die das Vertrauen der Verbraucher stärkt.

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