Bahncards kommen künftig aus Bamberg

03.05.2007 - Großauftrag für GHP / Umsatz von 270 Millionen Euro im Visier / Seit Jahresbeginn 100 Mitarbeiter eingestellt

Nach der Übernahme durch die Schweizerische Post hat der Bamberger Direktmarketing-Dienstleister GHP erstmals wieder einen prestigeträchtigen Großkunden gewonnen: die Deutsche Bahn. GHP kümmert sich um das CRM-System der Bahncard - mit Folgen für die gesamte Holding.

Dem Auftrag vorausgegangen war ein komplexes Ausschreibungsverfahren. Die Deutsche Bahn hatte den Auftrag für das CRM-System der Bahncard und des dazugehörigen Kundenbindungsprogramms Bahn Bonus bereits 2005 EU-weit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt schließlich ein Konsortium um Loyalty Partner, mit dem GHP im Payback-Programm seit Jahren zusammenarbeitet. Ein Auftrag, der auch für die Deutsche Bahn von größerer Bedeutung ist.

"Die Deutsche Bahn setzt ihr Produkt Bahncard völlig neu auf", sagt Bernd Reichert, Geschäftsführer von GHP Card Systems. "Dabei spielt das CRM-System eine herausragende Rolle." Innerhalb dieses Systems stehe GHP "ganz am Anfang und ganz am Ende". Das Unternehmen ist für die Erfassung und Archivierung der Anträge sowie für die Produktion und den Versand der Karten verantwortlich.

Der Auftrag hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren und ein Volumen in Höhe eines zweistelligen Millionen-Euro-Betrags. "Wir produzieren zurzeit täglich bis zu 22.000 Bahncards", sagt Reichert. "Und die Karten sind - ganz nebenbei bemerkt - nach spätestens 24 Stunden fertig."

Für GHP umfasst die Produktion der Bahncard etwa ein Viertel ihres derzeitigen Wertkarten-Volumens. Insgesamt produziert GHP jährlich 45 Millionen bis 50 Millionen Plastikkarten. Zusätzlich verlassen jedes Jahr rund 200 Millionen Prepaid-Karten die Produktionsstätten.

Entsprechend optimistisch ist daher auch CEO Reinhard Holekamp. "Die Deutsche Bahn ist für uns ein sehr wichtiger Kunde - nicht nur aus Prestigegründen. Schließlich arbeiten von GHP-Seite gleich vier Firmen an diesem Auftrag." GHP sei damit auf einem guten Weg. "Wir verfügen heute über eine große Bandbreite an Kunden aus zahlreichen Branchen", fügt Holekamp hinzu. GHP sei auf diese Weise unabhängig geworden von bestimmten Schwankungen wie etwa in der Versandhandelsbranche.

Richtig sei aber auch: "Die Einzelvolumina im Direktmarketing gehen leicht zurück." Mailings mit Millionenauflagen seien häufig für die Auftraggeber nicht mehr effektiv. Ausgereifte CRM-Systeme machten es möglich, den Kunden viel gezielter anzusprechen. Holekamp: "Bei den Mailings geht der Trend hin zu mittelgroßen Auflagen. GHP hat darauf rechtzeitig reagiert und koordiniert Aufträge zentral über alle Betriebsstätten. Wir sind heute viel feiner gestrickt."

Von zentraler Bedeutung für GHP war im vergangenen Jahr die Suche nach einem Investor. "Die Schweizerische Post hat sich dabei als ein wahrer Glücksfall erwiesen", sagt Holekamp rückblickend. Das gelte übrigens auch mit Blick auf die Konkurrenzsituation von Schweizer und Deutscher Post. "Die Konzerne verstehen sich ausgezeichnet. Davon können wir nur profitieren", sagt der CEO. "Es gilt: Unser Investor ist vertrauenswürdig, er sorgt für Stabilität. Das allein ist unseren Kunden wichtig."

Letztendlich drückt sich dies auch in der Bilanz aus. "Trotz des schwierigen Jahres 2006 werden wir dieses Jahr einen Umsatz von 260 Millionen bis 270 Millionen Euro erzielen", prognostiziert Holekamp. "Das kommt auch den Beschäftigten zugute. Wir beschäftigen bis dato bereits 100 Leute mehr als Ende 2006."

Von der Übernahme will natürlich auch die Schweizerische Post profitieren. "Im Bereich der Versichertenkarte bzw. Gesundheitskarte ist GHP deutsche Marktführerin", sagt Konzernchef Ulrich Gygi. "Dies soll Synergien für die künftige schweizerische Gesundheitskarte schaffen."

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