28.11.2006 - Der französische Video-Anbieter Glowria hat seinen Online-DVD-Verleih in Deutschland gestartet.
Der französische Video-Anbieter Glowria hat seinen Online-DVD-Verleih in Deutschland gestartet. Der Video-Download-Service (Video on Demand) soll im ersten Quartal 2007 folgen. "Deutschland ist für uns nach Frankreich der wichtigste Markt auf dem europäischen Festland", erklärt CEO Mihai Crasneanu, der das Unternehmen vor vier Jahren in Paris gegründet hat. Der gebürtige Rumäne dachte sich auch den Namen Glowria aus, der eine Mischung aus dem englischen Verb to glow (glühen, leuchten) und dem Filmtitel "Gloria" ist.
Inzwischen ist Glowria.fr mit rund 90.000 Abonnenten der größte Online-DVD-Verleih Frankreichs. In Deutschland verfügt Glowria bereits beim Start über 60.000 Abonnenten. Diese kommen fast ausschließlich von den Diensten Di Vi Di, In V Deo und DVD-Leihen, die Glowria in den vergangenen zwölf Monaten übernommen hat. Der DVD-Bestand beläuft sich auf 15.000 Titel. Damit ist Glowria nach Amango der zweitgrößte Online-DVD-Verleih Deutschlands.
Für die Zukunft erwartet Crasneanu ein jährliches Wachstum von 50 bis 70 Prozent. Bereits in zwei Jahren werde der Umsatz mit Video on Demand den des Verleihgeschäfts übersteigen und somit schwarze Zahlen schreiben. Als Grund für das derzeitige Minus nennt er hohe Investitionen in die Plattform und die Technik. Das Verleihgeschäft sei bereits profitabel.
Beworben wird das neue Angebot fast ausschließlich durch Online-Maßnahmen wie Banner, Sponsored Links und Affiliate-Marketing-Aktionen. Dazu kommen strategische Partnerschaften mit Allo Cine, Bertels mann, Freenet, Pro Sieben Sat 1, Pro Markt, Sony, Thomson, Wanadoo und Yahoo. Außerdem verfügt Glowria über Vertriebskooperatio-n en mit allen großen Filmstudios (Warner, Fox, Buena Vista, MGM, M 6, NBC Universal, Studio Canal) und der Mehrheit der unabhängigen Verleiher. Glowria teilt sich mit ihnen die Einnahmen aus dem Filmverleih.
Für das Deutschlandgeschäft ist Martina Bruder verantwortlich. Sie war bisher bei Yahoo Deutschland als Deputy Managing Director und Commercial Director tätig. Von 2000 bis 2004 war sie Geschäftsführerin des Musiksenders Viva. Bruder löst den Interimsgeschäftsführer Frédéric Baschet ab, der sich künftig wieder voll seinen Aufgaben als Leiter International Acquisitions widmet.
In diesem Bereich hat Glowria noch viel vor. Das Unternehmen will bis Ende 2007 in mehrere europäische Länder expandieren, unter anderem Italien, Spanien, Großbritannien, Portugal, Niederlande und Schweiz. Allerdings wird Glowria dort nur einen Video-on-Demand-Service anbieten. Der Grund: Das Verleihsystem erfordert aufgrund der aufwändigen Logistik zu hohe Investitionen. Abgesehen davon würde der Postvertrieb in Ländern wie Italien und Spanien gar nicht funktionieren, da die dortigen Postunternehmen für ihre langsame Zustellung bekannt sind. Entsprechend groß ist das Interesse an reinen Online-Lösungen. "Die Italiener sehnen sich nach Video on Demand", sagt Crasneanu.
Glowria bietet seinen Video-on-Demand-Dienst nicht nur übers Internet, sondern auch über Kabel und Satellit an. Zusätzlich stellt der Videospezialist sein Angebot auch Providern, Kabelnetzbetreibern, Wiederverkäufern und Herstellern von Verbraucherelektronik als White-Label-Solution zur Verfügung. So entwickelt und leitet Glowria zum Beispiel den Video-on-Demand-Service der französischen Kaufhauskette Fnac und des Telekommunikationsanbieters Neuf Cegetel.Ähnliche Kooperationen plant Bruder auch für Deutschland.
Entsprechende Verhandlungen laufen bereits. Die Video-Downloads sollen sowohl auf Miet- als auch auf Kaufbasis angeboten werden. Der zeitlich begrenzte Download soll zwischen 2 und 4 Euro, der so genannte "Download to your own" zwischen 8 und 15 Euro kosten. In Frankreich laden sich bereits 30 Prozent der Abonnenten Filme als Kaufversion herunter. Das Video-on-Demand-An ge bot umfasst in Deutschland und Frankreich je 3.000 Titel.
Glowria hat europaweit 80 Mitarbeiter und gehört zu gleichen Teilen den französischen Venture-Capital-Gesellschaften SPEF und Crédit Agricole Private Equity. Der deutsche Firmensitz befindet sich in München. brö
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