28.11.2006 - Viele Händler wollen mit Rabattangeboten den Umsatz ankurbeln. Experten warnen vor einer Kannibalisierung.
Im nächsten Jahr werden die Autos teurer, befürchten Verbraucher. Deshalb rühren Autohersteller wie Ford, Opel und Mercedes mit so genannten Mehrwertsteueraktionen die Werbetrommel. Die Verbraucher sollen dadurch Lust bekommen, noch in diesem Jahr ein Fahrzeug zu kaufen.
Nach einem "bisher wechselhaft verlaufenen Autojahr 2006" erwartet der Autohandel bis zum Jahresende eine "automobile Konsum-Kontinuität", sagt Ulrich Fromme, Vizepräsident im Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe. Insgesamt sei mit bis zu 60.000 vorgezogenen Käufen wegen der ab Januar 2007 geltenden 19-prozentigen Mehrwertsteuer zu rechnen. Uwe Röhrig, Inhaber des Hannoveraner Beratungsunternehmens Car Concept (ICC) und ehemaliger Vertriebschef für Mercecdes-Benz Pkw und Maybach in Deutschland, äußert sich jedoch kritisch zu den Rabattschlachten: "Die Automobilbranche sollte sich nicht selbst kannibalisieren, sondern bei der Kundenbindung verstärkt auf Service setzen." Laut einer aktuellen Studie der Automobilberatung ICC sind 51,9 Prozent von insgesamt 1.058 befragten Pkw-Interessenten der Meinung, sie könnten die Steuererhöhung 2007 durch Rabatte und Feilschen wettmachen. "Schnäppchenangebote schaden der Autobranche", betont Röhrig. Sie beschädigten den Wert der Automarken und ihrer Produkte stark. "Dann ist der sprichwörtliche Geiz nicht mehr geil, sondern gehört schon bald zur Normalität und wird als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Wer will unter diesen Umständen in Zukunft noch den Listenpreis bezahlen?" Autobauer seien besser beraten, wenn sie ihre Kunden "nicht nur über den Preis glücklich machen" würden, sondern kontinuierlich auf "All-inclusive-Angebote" setzten. eaz
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