25.09.2006 - Wie der Direktmarketing-Dienstleister Schlott auf sinkende Umsätze reagiert.
Spürbarer Personalabbau, eine Gewinnwarnung und Gerüchte über die Zukunft von Meiller Direct: Was ist los bei der Schlott Gruppe? Und wie soll es mit dem Druck- und Direktmarketing-Konzern in den nächsten Monaten weitergehen?
"Um es ganz deutlich zu sagen: Richtig ist, dass wir für das laufende Geschäftsjahr, also bis Ende September, eine Gewinnwarnung herausgeben mussten", sagt Bernd Rose, Vorstandsvorsitzender der Schlott AG. "Falsch ist hingegen, dass unsere deutschen Direktmarketing-Standorte schlecht dastehen. Meiller in Deutschland hat sein Planziel erreicht."
Die Zahlen sprechen auf den ersten Blick eine andere Sprache. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2005/2006 ist das Vorsteuerergebnis der Schlott Gruppe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 3,1 Millionen auf 1,2 Millionen Euro zurückgegangen. Der Geschäftsbereich Direktmarketing realisierte im dritten Quartal ein EBT von minus 2,1 Millionen Euro. Die Veränderungen zum Vorjahr sind minimal. Von April bis Juni 2005 musste die Schlott Gruppe im Segment Direktmarketing einen Verlust von 2,3 Millionen Euro hinnehmen.
Das Problem liegt nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden in Skandinavien. "Wir haben dort im Geschäftsbereich Direktmarketing deutliche Auslastungsprobleme", räumt Rose ein und kündigt an: "Diese Situation ist für die Zukunft nicht mehr akzeptabel. Wir werden konsequent durchgreifen." Für eine Reparatur der Situation sei es allerdings zu spät. "Wir erwägen die Einstellung der Produktion oder eine Verlagerung der Produktion nach Deutschland." Betroffen sind davon 50 Arbeitsplätze.
Die Probleme beschränken sich allerdings nicht auf das Ausland. "Besonders belastend für uns ist die Tatsache, dass der Universalversandhandel immer noch nach einem Weg aus der Krise sucht", sagt Rose. Die Konsequenz: "Wir sparen beispielsweise Personalkosten, indem wir die Arbeitszeit reduzieren und flexibler gestalten." Im laufenden Geschäftsjahr sind 60 Stellen weggefallen, im vergangenen Geschäftsjahr waren es rund 100.
Besonders betroffen ist offenbar der Bereich Lettershops. Rose: "Die Massensendungen sind einfach nicht mehr in der Höhe vorhanden wie früher." Dies sei aber nicht nur ein Problem der Schlott Gruppe."Wir konzentrieren uns als Dienstleister weiterhin auf den Versandhandel und sich weiterentwickelnde Branchen wie die Telekommunikation, Finanzdienstleister und Energieversorger", kündigt der Vorstandsvorsitzende an. "Besonders den Dokumentbereich haben wir konsequent ausgebaut." Im nächsten Geschäftsjahr soll der Wertschöpfungsumsatz von 300 Millionen auf 310 Millionen Euro steigen.
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