25.09.2006 - Ein Kommentar von Martin Teschke
Es hilft ja nichts, sich die Situation schönzureden. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zieht zwar an, aber das Direktmarketing kann davon nicht in ausreichendem Maß profitieren. Woran liegt das?
An den Zahlen von Niel sen und der Studie der Deutschen Post lässt sich eines ganz klar ablesen: Es ist vor allem der Versandhandel, der seine Werbemaßnahmen massiv zurückfährt und nach Jahren des Aufwärtstrends erstmals für rückläufige Ausgaben im Direktmarketing sorgt. Und dabei geht es leider nicht um kleine Summen, sondern nach Angaben der Deutschen Post immerhin um etwa 300 Millionen Euro.
Ein Blick auf den Versandhandel zeigt, woher diese Probleme kommen. Konsumzurückhaltung, Preiskämpfe und veränderte Kundenwünsche haben die Branche enorm unter Druck gesetzt. Das Ergebnis: Der Versandhandel befindet sich mitten in einer Zeit des Umbruchs.
Der Universalkatalog ist aus der Mode gekommen. Die großen Versandhäuser entwickeln sich zu "Multispezialisten". Sie bieten schlankere Kataloge mit höheren Erscheinungsfrequenzen - begleitet von Spezialkatalogen, die bis zu zwölf Mal im Jahr den Markt beleben wollen.
Die Kundenansprache verändert sich tiefgreifend. Sie wird zielgenauer.Massen-Mailings werden immer seltener eingesetzt. Der Versandhandel bewegt sich weg vom klassischen Direktmarketing hin zum Multikanal-Marketing, in den immer interessanter werdenden digitalen Dialog. Und das führt in der Summe zu Umsatzeinbußen - etwa im Bereich Mail Services, um nur ein Beispiel zu nennen.
Was für die Versandhändler selbst zutrifft, gilt also auch für deren Direktmarketing-Dienstleister: Sie sehen sich bei steigenden Kundenanforderungen einem immer höheren Kostendruck ausgesetzt.
Diese Zeit des Umbruchs ist aber auch eine Zeit neuer Ideen. Wenn sich die Branche Ende Oktober zum Versandhandelskongress und zur Mail Order World in Wiesbaden trifft, wird sich zeigen, wie viel Potenzial der Di stanzhandel birgt.
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