31.01.2005 - Strukturwandel im deutschen Internet - Kleine E-Merciants profitieren von Infoportalen
Das Weihnachtsgeschäft 2004 war in weiten Teilen ein Internet-Geschäft. Kein Wunder, steht doch das World Wide Web für Vielfalt, bequemes Shopping, Vergleichsmöglichkeiten und gute Preise. Während online die Kassen lauter klingelten, verzeichnete der Einzelhandel vor Weihnachten nur ein leichtes Umsatzplus.
Bereits Ende Dezember bezifferte der Branchenverband HDE das Weihnachtsgeschäft 2004 mit einem Plus von rund einer Milliarde Euro oder 1,3 Prozent. Vorsichtiger zeigte sich dagegen der Handelsverband BAG: Er schätzte einen Umsatzanstieg von rund 0,3 Prozent. "Wir sind positiv überrascht", erklärte Dr. Thomas Steinmark, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands des deutschen Versandhandels (bvh), im Dezember. Die Versender gehen beim Weihnachtsgeschäft 2004 von einem Umsatzplus von gut 4 Prozent aus. Dazu habe in erheblichem Maße das Internet beigetragen.
Digitaler Lifestyle dominierte auch 2004 das Weihnachtsgeschäft, so der bvh. Mehr als ein Viertel der per Mausklick bestellten Waren entfiel auf die Kategorie Elektronik (28,2 Prozent), vor Computer-Hardware (25 Prozent). Das meldet Pangora, Dienstleister für Produktsuchen im Internet. Den durchschnittlichen Bestellwert per Mausklick in der Vorweihnachtszeit beziffert Online-Marketer TradeDoubler auf 168 Euro, 9 Prozent mehr als 2003.
Die großen Online-Kaufhäuser von Otto, Amazon und Neckermann hatten im letzten Weihnachtsgeschäft allerdings weniger Zulauf als 2003, so das Ergebnis einer Erhebung von Nielsen//NetRatings. Demnach lag Amazon mit durchschnittlich 8,4 Millionen Besuchern monatlich im November und Dezember um 9,7 Prozent unter dem Vorjahr. Bei Otto zählten die Marktforscher 3,9 Millionen Besucher und ein Minus von 11,4 Prozent. Gewonnen hat hingegen die 2004 von Yahoo gekaufte Produktsuchmaschine Kelkoo mit plus 36,4 Prozent auf 3 Millionen Besucher. Außerdem das Shopping-Angebot von T-Online (plus 7,4 Prozent auf 2,9 Millionen). Laut Nielsen//NetRatings deuten die Zahlen auf einen Strukturwandel im deutschen Internet hin: Dank neuer Formate wie der Produktsuchmaschine Kelkoo oder des neuen Services von T-Online haben auch kleine Web-Händler eine Chance.
Skeptisch beurteilen Analysten die Perspektiven für eine Trendwende beim Privatkonsum. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) meldete Ende Dezember ein "leicht positives" Konsumklima zum Jahreswechsel. "Zunächst kommen noch viele Belastungen auf die Verbraucher zu", erklärte Deka-Bank-Volkswirt Sebastian Wanke der Financial Times Deutschland. Eine echte Trendwende sei erst in der zweiten Jahreshälfte 2005 zu erwarten.
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