Jaguar: "Eine interessante Idee, die fehlschlug"

02.07.2004 - In der Krise stecken derzeit die Kundenbeziehungen des Automobilherstellers Jaguar: Ein Mailing zum Valentinstag sorgte ungewollt für internationale Schlagzeilen und rief die britischen Werbewächter auf den Plan. Der Vorwurf: "Gefährdung britischer Ehen."

Die britische Werbeaufsicht ASA hat den Autohersteller Jaguar wegen seiner jüngsten Werbeaktion für das neue Modell XK8 abgemahnt. Der Grund: Im Februar hatten 35.000 Jaguar-Kunden und Interessenten den Brief einer gewissen Elisabeth Jones erhalten (weibliche Interessenten wurden von einem gewissen Ian Major angeschrieben), die in zweideutigen Anspielungen über die vermeintlich erotischen Vorlieben der Adressaten spekulierte - frei nach dem Motto "What might drive you wild": "Jeder hat seine Schwächen. Was turnt dich an?", fragte die fiktive Geliebte. "Das Gefühl von Haut an deinen Fingerspitzen? Ein wohlgeformter Körper? Pralle, sinnliche Kurven? Falls ja, dann habe ich das perfekte Gegenstück für dich. Nächste Woche schicke ich dir ein Foto."

36 Beschwerden erreichten daraufhin den britischen Werberat ASA, der Jaguar schließlich wegen Verletzung der Kennzeichnungspflicht rügte: Das Unternehmen habe zahlreiche britische Ehen gefährdet. Zudem hatte ein 14-jähriges Mädchen den anzüglichen Brief erhalten. Ihr Vater, der dahinter einen Pädophilen vermutete, hatte sofort die Polizei eingeschaltet.

Erst eine Woche später gab sich Jaguar mit dem angekündigten Foto des neuen XK8 zu erkennen: Die Auflösung erfolgte per Briefumschlag mit dem Aufdruck "Sei bereit, verführt zu werden!". Um Schadensbegrenzung bemüht, schickte der Limousinenbauer sogleich ein "Sorry"-Mailing mit Blumen, Wein und Schokolade hinterher und versprach, derlei Aktionen künftig zu unterlassen. "Es war eine interessante Idee, die unglücklicherweise fehlschlug", so ein Jaguar-Mitarbeiter: "Die Aktion war humorvoll gemeint, doch offensichtlich hat es nicht so funktioniert, wie wir gedacht hatten."asc

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