DIMA: Tabula rasa für mehr Qualität

23.02.2004 - Die Diskussionen ums Konzept der DIMA gehen in die Endrunde. Die Macher der europäischen Kongressmesse für Dialogmarketing, Call-Center, CRM und E-Business wollen den diesjährigen Ausstellern noch Ende Februar ihr Messekonzept vorstellen.

Auch wenn das Branchen-Event erst am 27. September 2004 in Düsseldorf startet, mag diese Präsentation für manchen Aussteller ein wenig spät angesetzt sein. Denn: Für viele Dialogmarketer ist jetzt der Zeitpunkt, Budgets zu planen, Messe- auftritte festzuzurren und den eigenen Marketingfahrplan festzulegen.

"Wenn wir uns terminlich unter Druck setzen, laufen wir Gefahr, dass wir die Innovation, die die Messe braucht, aufgrund dieser Zwänge nicht so umsetzen, wie es die Aussteller und Besucher erwarten", sagt Anne Stahl-Weiß, Vorsitzende des DIMA-Planungsausschusses. Bei der Event-Qualität habe der für die Inhalte zuständige Deutsche Direktmarketing Verband (DDV) der neuen Veranstalterin und finanziell verantwortlichen Messe Düsseldorf eine "Maximalvariante" aufgezeigt. Stahl-Weiß: "Wir fordern in dieser Kooperation von der Messe Düsseldorf die Bereitschaft, neue Dinge so voranzutreiben, dass eine neue DIMA dabei herauskommt." Da müsse den Ausstellern mehr geboten werden als simple Quadratmeter. Beispielsweise Synergien durch Foren und Infoplattformen, "um die DIMA zur Dialogmesse zu beschleunigen".

Der anvisierte Messe-Relaunch benötigt Zeit. Die Zeitproblematik hätten die Organisatoren und Planer indes im Blick. "Wir zurren jetzt die letzten Dinge fest und werden sie den Ausstellern in geeignetem Rahmen präsentieren", sagt Stahl-Weiß und rechnet dabei mit einen Zeitpunkt Ende Februar.

"Auch die Messe Düsseldorf will eine Lösung, die das Branchen-Event glänzen lässt", sagt der dortige DIMA-Projektleiter Ludwig König. "Wir wollen Nutzen stiften und die DIMA auf dem hohen Standard unserer anderen Veranstaltungen zum Erfolg führen."

Anja Wetzel, Manager Marketing des Informationsanbieters Consodata, plant einen Stand auf der DIMA 2004 und hofft, dass sich die Veranstaltung künftig branchenorientierter aufstellt. Segmente wie der Energiemarkt, Pharma, Finanzdienstleistungen, Automobil und Non-Profit böten inhaltliche Steilvorlagen für die DIMA. Wetzel: "Es wäre schade, wenn diese Chancen vertan und solche Themen nicht aufgegriffen würden." Wenn die DM-Branche weiterhin unter sich bleibe, setze zwangsläufig eine Ermüdung ein.

Die Gretchenfrage in Sachen DIMA lautet nach Wolfgang B. Rölle: "Wie richten wir uns am Markt aus?" Im Stillen wünscht sich der CEO des DM-Dienstleisters SAZ in Garbsen, "die DIMA würde in Glanz und Gloria erstrahlen und sich kontinentaleuropäischer ausrichten - und nicht nur als Hausmesse für die Deutschen." Angenommen Aussteller und Besucher seien bereit, nicht nur deutsch zu sprechen und dies auch polyglott zu kommunizieren, könnten die Beteiligten ausländische Kontakte intensivieren und das Partnerlandkonzept stärken.

"Die DIMA ist ein wunderbarer Platz, um alte Freunde zu treffen. Wir überlegen uns jedoch, ob es sich dafür lohnt, einen großen Stand zu haben", sagt Rölle. Daher wird die SAZ ihr Messebudget in diesem Jahr anders aufteilen: Die Hälfte der bisherigen DIMA-Spendings fließt in andere Branchen-Events im In- und Ausland. Rölle: "Es sei denn, es passiert etwas ganz Tolles, was heute keiner ahnt."

"Zur DIMA muss man hin", sagt Lars Heugel, Leiter Unternehmenskommunikation bei der EP Europost in Hannover. Das Unternehmen, das Nummer zwei im deutschen Postmarkt werden will, wird "auf jeden Fall" mit den Konzernschwestern auf dem Event vertreten sein. Nach dem Motto: "Flagge zeigen!"

Auch die KarstadtQuelle-Tochter Data Select steht, wenn auch kritisch, in den Startlöchern. Geschäftsführer Günther Kalbskopf ist die Selbstdarstellung auf dem Düsseldorfer Event wichtig. Wenn es um Kundenkontakte geht, sieht er für das distanzhandelsaffine Unternehmen indes mehr Potenzial auf dem Versandhandelskongress.

Werner Henning, Chef des Systemhauses für Dialogkommunikation Merkur in Einbeck, hat noch kein abschließendes Urteil über das Event gefällt. Im Hause gingen die Meinungen über die Dialogveranstaltung weit auseinander. Henning: "Ich setze große Hoffnung auf die DDV-Mitgliederversammlung am 2. April in Berlin."

Die Meinungen gehen in der Tat auseinander: GHP-Geschäftsführer Dr. Jürgen Wolf sieht keine greifbaren Entwicklungen hinsichtlich Termin, Internationalität, Standort und Ausstellerkreis. Er will nicht mehr mit den "Defiziten in der Positionierung der Messe" leben und verzichtet daher in diesem Jahr auf eine DIMA-Präsenz.

Jenseits der Grenze sieht man die Dinge positiver. Christof Lenhard, Leiter Marketing und Mail Solutions der Swiss Post International in Bern, will sich "nicht in den Chor derer einreihen, die das Gefühl haben, dass es mit der DIMA immer weiter bergab geht". Lenhard: "Die Branche hat zwei bis drei schwierige Jahre hinter sich." Klar, das erzeuge Frustration. "Wenn die Konjunktur wieder anzieht, wird es im Direktmarketing eine neue Welle geben. Dann wird die DIMA wieder profitieren." Für Lenhard steht fest: "Wir werden 2004 wieder dabei sein - mit einem Stand in gleicher Größe, mit den gleichen Ressourcen."

Trotz aller Einwände verdient das Event eine Chance: "Wir haben ernsthaft neue Themen und Inhalte diskutiert und in diesem Jahr gesagt: Tabula rasa. Wir fangen neu an!", sagt Anne Stahl-Weiß. "Und das nicht nur mit einer Kurskorrektur oder Symptombehandlung, sondern im Kern mit etwas Neuem - das ist unser Ziel." ks

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