18.02.2004 - Der Hamburger Provider und Portalbetreiber steigert Umsatz und Gewinn deutlich. Mit gefüllter Kriegskasse hält sich das Unternehmen jetzt für eine eventuelle Übernahme des Konkurrenten AOL Deutschland bereit.
Der Internetkonzern freenet.de hat seine Geschäftszahlen 2003 deutlich gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 42,2 auf 365,5 Millionen Euro. Der Konzerngewinn verbesserte sich auf 36,6 Millionen Euro nach 1,3 Millionen in 2002. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 71,1 auf 79,9 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) betrug 47,7 Millionen Euro nach 3,7 Millionen Euro im Vorjahr. Die Direktmarketing- Ausgaben betrugen 2003 etwa eine Million Euro und wurden unter anderem in Mailings und DRTV-Spots investiert. 2004 sollen dieser Betrag laut Auskunft von Vorstandschef Eckhard Spoerr (Foto) deutlich steigen. Außerdem will freenet Umsatz, EBITDA und EBIT in diesem Jahr um jeweils 40 Prozent steigern. Die Zahl der DSL-Anschlüsse soll um 200 Prozent zunehmen, unter anderem durch den neuen Voice-over-IP-Dienst freenet iPhone. Spätestens 2004 sei freenet dividendenfähig.
Der Aktienkurs schnellte im letzten Jahr von 4,64 auf 56,52 Euro. Laut Spoerr ist diese Kursexplosion keine Blase wie in New-Economy-Zeiten, sondern die "Konsequenz der Verbesserung der Performance", die der Aktienmarkt honoriert habe.
Die liquiden Mittel in Höhe von 113,3 Millionen Euro (2002: 64,5 Millionen) will Spoerr eventuell nutzen, um andere Internetfirmen zu kaufen. Eine Übernahme des Mitbewerbers AOL Deutschland sei durchaus möglich. "AOL Deutschland würde perfekt in unsere Strategie passen", sagte Spoerr. AOL Europe wäre dagegen trotz "prall gefüllter Kriegskasse" eine Nummer zu groß. Nach Informationen von Finanzvorstand Axel Krieger hat T-Online bereits mit AOL über eine Übernahme verhandelt. Doch eine solche Fusion würde seiner Meinung nach mit Sicherheit das Bundeskartellamt auf den Plan rufen. In diesem Fall stünde freenet bereit, um zusammen mit AOL ein Gegengewicht zum marktbeherrschenden Provider T-Online zu bilden, erklärt Krieger. brö
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